Stark gefordert wurde die Freiwillige Feuerwehr Kiel-Russee im vergangenen Jahr. Wehrführer Arne Beeck berichtete auf der Jahresversammlung von einer Verdopplung der Einsatzstunden gegenüber 2017. Viel Zeit investierten die 73 Männer und Frauen auch in ihre Ausbildung.
Ungewöhnlich viele Großbrände gab es 2018, bei denen auch die Russeer Wehr eingesetzt war: ein Wohnungsbrand in der Hamburger Chaussee, ein Kellerbrand im Amrumring sowie zwei Dachstuhlbrände in der Freilig-rathstraße und der Maßmannstraße. Auch die Zahl der mittelgroßen Brände stieg von vier auf elf. Vor allem diese Szenarien trugen dazu bei, dass sich die Gesamtpersonalstunden im Einsatz im Vergleich zum Vorjahr auf über 1.700 verdoppelt haben – und das, obwohl es mit 86 Einsätzen insgesamt nur vier Alarmierungen mehr als 2017 gab.
15.009 Stunden verbrachten die Ehrenamtlichen 2018 bei der Feuerwehr. Den Löwenanteil mit knapp 7.000 Stunden machte dabei die Ausbildung aus. „Die FF Russee setzt hier Maßstäbe“, stellte Stadtwehrführer Hans-Bernhard Hassenstein in seinem Grußwort anerkennend fest. „Insbesondere der Jugendfeuerwehr danke ich für ihre Arbeit.“ Denn entgegen dem Trend in Kiel wächst die Zahl ihrer Mitglieder, aktuell zählt die Jugendabteilung 28 Jungen und vier Mädchen.
Ein besonderes Geschenk bekam Hans-Werner Langhein: Dem 67-jährigen bisherigen Kassenwart wurde zu seinem Übertritt in die Ehrenabteilung seine alte Kasse in vergoldeter Form überreicht. Joachim Nelamischkies und Wolfgang Wöhlk erhielten für ihr 25 Jahre währendes, stetiges Engagement das Brandschutz-Ehrenzeichen in Silber am Bande. Der 57-jährige Nelamischkies ist immer noch aktiv als Maschinist und Atemschutzgeräteträger. Besonders verdient gemacht hat er sich mit der Gründung des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Russee, dessen Vorsitzender er ist. Wöhlk war zwischen 2000 und 2009 Jugendwart. Zusammen mit seiner Frau Claudia als Betreuerin hat er in dieser Zeit jeden Sommerurlaub für die Zeltlager der Jugendfeuerwehr geopfert.
Andreas Boike, Timo Hoff und Jan Winkelmann wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert, Lars Hollmann ist jetzt Oberlöschmeister. Lars Mausolf erhielt das Dienstabzeichen für 20 Jahre Mitgliedschaft. Günther Meier trat nach 18 Jahren als Gruppenführer nicht zur Wiederwahl an, Arne Beeck würdigte seine Verdienste um die Russeer Wehr.
Text: Christin Beeck; Foto: ©Beeck