Gemeinsam tanzen wie im Irish Pub

Fotos: Tom Ingwersen

Neu gegründete ‚Irish Set Dance‘-Tanzgruppe im Gemeindehaus sucht noch weitere Teilnehmende

Ende April hat sich die ‚Irish Set Dance‘-Tanzgruppe gegründet und kommt seitdem im 14-tägigen Rhythmus sonntags von 18–20 Uhr im Gemeindehaus der Michaeliskirche zusammen.

Beim Irish Set Dance handelt es sich um die beliebteste Form des irischen Volkstanzes, der sich auch über die Grenzen Irlands hinaus großer Verbreitung erfreut.
Seit über 150 Jahren besteht die auf der französischen Quadrille basierende Tanzart und wird hauptsächlich in Irish Pubs oder auf sogenannten ‚céilís‘ getanzt. Das ‚Set‘ bezeichnet sowohl die beteiligten Tänzer als auch den ausgeführten Tanz. Ein ‚Set‘ besteht grundsätzlich aus vier Paaren, die sich in einem Viereck zueinander positionieren. Eine Ausnahme ist das ‚Half Set‘, welches nur von zwei Paaren getanzt wird. Je nach Tanz variiert die Anzahl der Figuren.

Irische Tanzkultur in Hassee
Dank Ramona Grapp und Silke Scheid wird die irische Tanzkultur nun auch in Hassee zelebriert. Die beiden langjährigen Freundinnen leiten gemeinsam die Gruppe. Nach eigenen Besuchen in Irland und dem Absolvieren mehrerer Workshops bringen die beiden viel Tanzerfahrung mit.
„Nach Corona hatten wir wieder Lust zu tanzen und haben dann die Sache in die eigene Hand genommen“, sagt Silke Scheid über die Gründung der Gruppe. Mittlerweile besteht die Tanzgruppe aus etwas über zehn Leuten. Bei den meisten Treffen reicht die Teilnehmeranzahl für ein ‚Set‘ und ein ‚Half Set‘ aus. „Wenn wir irgendwann genug Leute für zwei Sets zusammenbekommen würden, wäre das natürlich super“, so Ramona Grapp.
Es sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig und auch ein Tanzpartner ist nicht erforderlich.
Um die Kosten für die Saalmiete zu tilgen, wird lediglich um einen Betrag von zwei Euro pro Tanztreffen gebeten. In freundschaftlicher und entspannter Atmosphäre werden im Takt der melodischen Musik, die sofort zum Tanzen einlädt, die Schritte erlernt.

„Ihr könnt uns auf die Füße treten“
Bei einem Tanztreffen im Juli stand das beliebte ‚North Kerry Set‘ auf dem Plan. Dabei handelt es sich um ein Polka-Set, bestehend aus insgesamt fünf Figuren.
„Als Redakteur kannst du ja nicht über unsere Tanzgruppe berichten, ohne selber mitzutanzen“, heißt es seitens der Gruppenmitglieder. Nach einiger Überzeugungsarbeit
stieg die Teilnehmerzahl dann tatsächlich um eine weitere Person.
Die gedrosselte Geschwindigkeit der Musik und das der Orientierung dienende Viereck auf dem Fußboden minderten die Schwierigkeit ein wenig. „Ihr könnt uns gern auf die Füße treten oder eine Pause machen, wenn ihr nicht mehr könnt“, ermutigt Silke Scheid uns weniger talentierte Tänzerinnen und Tänzer nach einigen Anfangsschwierigkeiten.
Den Auftakt des Sets machte der ,Body‘, bei dem sich alle Tanzpaare mit einem Schritt in das Viereck hinein- und wieder hinausbewegen. Danach geht es in rhythmischen Schritten mit einer Drehung zum nächstgelegenen rechten Platz des Vierecks. Diese Abfolge wird wiederholt, bis alle Paare wieder an ihrem ursprünglichen Platz angekommen sind. Schwer zu erklären und tatsächlich noch schwerer zu tanzen. Vor allem für einen Redakteur mit zwei linken Füßen und einem kaum bis gar nicht existenten Taktgefühl. Mit jeder Wiederholung und jeder neuen Tanzfigur rutscht jedoch die Aufregung in den Hintergrund und wird durch Spaß an der Sache ersetzt. So sehr sogar, dass aus einem einmaligen Besuch eine andauernde Mitgliedschaft wird. Weitere Teilnehmende werden ebenso gerne willkommen geheißen.
Fragen beantwortet Ramona Grapp telefonisch unter 0163 / 9049977. Termine stehen auf der Homepage www.setdance-kiel.de. TI