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Catrin Schneider verschenkt alte Kino-Programmhefte ihrer Großmutter

„Ach, guck mal hier: ‚Ferien auf Immenhof‘, und da: ‚Der brave Soldat Schwejk‘ mit Heinz Rühmann“, sagt die eine. Die andere entgegnet: „Ich habe hier ‚Sissi: Schicksalsjahre einer Kaiserin‘ und ‚Drillinge an Bord‘, da ist Heinz Erhardt dabei.“

Wir sitzen an der Kaffeetafel im Saarviertel mit Catrin Schneider (57) und ihrer Mutter Rosemarie (83). Es ist Käsekuchen aufgetischt, um den 107. Geburtstag der Großmutter Annelise Kuwan zu feiern. Die Oma ist längst verstorben, doch sie hat einen „kleinen Schatz“ hinterlassen: Kino-Programmhefte aus den 1950er- und 60er-Jahren.
„Die gab es damals zu jedem Film, so wie man heute im Theater ein Programm erwerben kann“, erzählt Catrin Schneider. „Und weil die Drucke so schön sind, hat meine Oma sie gesammelt.“ Zu jener Zeit gab es im Kino noch Platzanweiser und auch Tischtelefone, um Bestellungen aufzugeben. Als Rosemarie Schneider in eine neue Wohnung umgezogen ist, musste sie ihren Hausstand deutlich verkleinern. „Ganz viele Sachen haben wir irgendwo hingegeben. Doch Omas Sammlung können wir doch nicht ins ‚Echt.Gut.-Kaufhaus‘ geben. Das wird doch nur weggeschmissen“, erzählt die Enkelin.
Daher hat sie beim Geschichtskreis ‚Rund um den Russee‘ angefragt, ob der Verein Verwendung für diese bis zu 70 Jahre alten Drucke hat. „Normalerweise schon bei diesem Alter“, lautete die Antwort, „doch leider hat die Sammlung keinen regionalen Bezug zum Wirkungskreis des Vereins.“


Möglicherweise gibt es aber jemanden in der KIEL LOKAL-Leserschaft mit Interesse an den Programmheften der Nachkriegsfilme. 42 Stück sind es an der Zahl. Die meisten mit bekannten Titeln oder zumindest altbekannten Schauspielern: Freddy Quinn, Peter Alexander, Walter Giller, Caterina Valente und andere mehr.
Beim Durchblättern der Programme kommen Rosemarie und Catrin Schneider ins Schwärmen. Bei Titeln wie ‚Geliebte Bestie‘ oder ‚Der Sündenbock von Spatzenhausen‘ müssen sie schmunzeln. Bei ‚Ich zähle täglich meine Sorgen‘ singen sie gemeinsam den Text, auch bei ‚Weißer Holunder‘ und ‚Am Tag als der Regen kam‘. „Die haben damals in den Filmen oft gesungen und Stepptanz gemacht“, bemerkt Catrin Schneider und ergänzt: „Die Programmhefte sind doch Schätze. Die können wir nicht einfach wegwerfen.“
Wer die Sammlung übernehmen möchte, wende sich an die Redaktion von KIEL LOKAL, telefonisch unter 0431 / 26093241 oder per Mail: frahm@kiellokal.de. Wir leiten die Nachricht an Catrin Schneider weiter.

CF