‚Brickyard House‘ an der Hamburger Chaussee 164 öffnet am 24. September seinen Garten
Bei der Aktion ‚Offener Garten‘ können Jahr für Jahr rund 200 Gärten in ganz Schleswig-Holstein besichtigt werden. Dabei ist lediglich ein einziger Privatgarten aus Kiel beteiligt: das 7.000 m² große Gelände an der Hamburger Chaussee 164.
Das gelbe Backsteinhaus links vom ‚Bummelgang‘ hat Geschichte. Es wurde 1896 vom Ziegeleibesitzer Hans Wulf errichtet. Die Ziegelei befand sich direkt daneben: auf dem heutigen Edeka-Gelände. Die Tongruben erstreckten sich bis zum Wulfsbrook. Die 1908 benannte Straße mit dem Familiennamen Wulf in der Vorsilbe erinnert an diese Epoche.
„Die Ziegelei wurde Anfang der 1960er-Jahre aufgelöst“, erzählt Ramona Wulf. Wer genau hinschaut, erkennt noch Relikte an die Ziegelei-Geschichte im weitläufigen Garten, insbesondere im linken, naturbelassenen Teil. Dort befinden sich eine Lehmgrube und versteckte Lorenschienen. „Die übrige Fläche bestand ursprünglich aus Rasen und Apfelbäumen. Der ganze Hang der Endmoräne war voll mit Akazien und Tannen“, erinnert sich Ramona Wulf. Als sie mit ihrer Familie vor 27 Jahren in das altehrwürdige Gebäude eingezogen ist, hat sie nach und nach das Haus renoviert. „Ich habe alles selbst gemacht“, betont die Tochter aus einer Handwerkerfamilie, die beruflich als Beamtin im Finanzministerium tätig war, und gibt einige Beispiele: „Ich habe Fliesen verlegt, die Dusche gebaut und Toiletten gesetzt“, erzählt sie. „Als drinnen alles chico war, habe ich draußen weitergemacht.“ Zuerst ging es mit der Kettensäge an die Fassadenbegrünung, die das Haus so geheimnisvoll umhüllt hatte.
Vor zehn Jahren begann Ramona Wulf damit, Hof und Garten umzugestalten. „Der ganze Hof war voller Schotter. 2013 habe ich den Hofplatz gepflastert und ein Hochbeet angelegt.“ Es folgten eine Kräuterschnecke und eine Terrasse, um – wie sie es nennt – „uns auch mal eine Sonnenliege hinzustellen.“
So nahm das Projekt Gartenumgestaltung Fahrt auf. In den Folgejahren wurde die Wildnis Stück für Stück zum Park umgewandelt. Was kaum jemand glauben mag: Alle Arbeiten hat die patente Autodidaktin selbst ausgeführt. Sogar das Fundament für das stilvolle Gewächshaus hat sie gegossen und die Grundmauern hochgezogen. Heute verkündet sie mit einem strahlenden Lächeln: „Ich habe jeden Stein und jedes Pflänzchen gesetzt.“
Pflanzen gibt es auf diesem 7.000 m² großen Areal reichlich – schätzungsweise allein 120 verschiedene David-Austin-Rosen. Sie zieren unterschiedlichste Beete, schmücken Spaliere, bewachsen das gemauerte Geflügelhaus. Eine Kletterrose hat sogar einen ganzen Obstbaum überwuchert. Im Frühsommer ist es ein Blütenparadies.
Doch auch der September ist eine schöne Zeit, um den Garten zu bewundern. „Dann sind die ganzen Gräser raus, und die Rosen zeigen ihre zweite Blüte.“ Aus diesem Grund öffnet Familie Wulf am Sonntag, dem 24. September, erneut ihre Gartenpforte für alle Interessierten. Wer möchte, kann zwischen 15 und 18 Uhr vorbeikommen. „Ich freue mich darüber, wenn andere sich an unserem Garten erfreuen“, gesteht Ramona Wulf. „Wenn wir es hier so schön haben, können wir das zwischendurch gern mit anderen teilen.“
Dass die Familie aus ihrer Vorliebe für England und die englischen Gärten kein Geheimnis macht, ist bereits am selbst gewählten Namen des Hauses zu erkennen: ‚Brickyard-House‘. Brickyard bedeutet natürlich Ziegelei.
Wenn Sie mehr über den Namen, die englischen Rosen und all die anderen Besonderheiten erfahren möchten, kommen Sie am 24. September vorbei. Wer Ramona Wulf anspricht, erfährt vielleicht auch etwas über ihr neuestes Projekt: die Anlage des lang geplanten Cottage-Gartens.
CF