Energiesparen im ganzen Stadtteil

Arbeitsgruppe möchte Hammer zu einem Energiequartier machen

Rolf Karez und Carsten Steffens sind Mitglieder der speziell gegründeten Arbeitsgruppe, die sich für die Entwicklung eines Quartiersenergie-Konzepts im Stadtteil Hammer einsetzt. Im Interview mit KIEL LOKAL geben die beiden einen Einblick in die Arbeitsweise der Gruppe und den momentanen Stand der Dinge.

Seit dem Jahr 2008 sind die sogenannten Energiequartiere ein integraler Bestandteil des Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Landeshauptstadt Kiel. Durch die Senkung des Energiebedarfs und der CO2-Emissionen in einzeln abgegrenzten Wohnbereichen soll der Klimaschutz gestärkt werden. Unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten der Gebäude vor Ort wird in Kooperation mit den Bewohnern und Eigentümern ein Energieeffizienzkonzept entwickelt. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien und die Umsetzung von Maßnahmen, die den Gesamtenergiebedarf reduzieren, soll in den Quartieren eine umweltfreundliche und zukunftsfähige Energieversorgung gewährleistet werden.
Im erweiterten Umkreis der Stadt Kiel befinden sich bereits elf Ener­giequartiere in den unterschiedlichsten Umsetzungsstadien. Einige stehen noch in den Startlöchern, andere, wie das Energiequartier Klima-Gaarden, sind bereits abgeschlossen.

­Ehrenamtliches Engagement
Wie in den meisten anderen Fällen, geht auch in Hammer die Initiative für das Quartiersenergie-Konzept auf engagierte Bürgerinnen und Bürger zurück. Zu diesen zählen Rolf Karez und Carsten Steffens. Die beiden Hammeraner sind auch über die Arbeitsgruppe hinaus ehrenamtlich in ihrem Stadtteil tätig. Steffens ist Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Hammer/ Russee /
Demühlen, während Rolf Karez als Kassenwart fungiert. Zudem sind beide im Umweltkreis Hammer tätitg, der jedoch momentan „aufgrund der hohen personellen Überschneidungen mit den Bemühungen um ein Quartiersenergie-Konzept ruht“, erklärt Karez.

Ein gutes Verhältnis zur Stadt
Insgesamt setzt sich die Arbeitsgemeinschaft aus etwas über 20 Mitgliedern zusammen, die sich auf zwei thematische Untergruppen verteilen. Während sich die eine Gruppe mit der Ausarbeitung des Förderantrages an die Stadt Kiel auseinandersetzt, ist die andere Gruppe für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Seit der Gründung steht die Gruppe in engem Kontakt mit der Stadt Kiel und den Stadtwerken. „Wir haben über die Zeit ein gutes Verhältnis zur Stadt und ihren Ansprechpersonen aufgebaut“, so Steffens.
Der Förderantrag steckt zurzeit in den letzten Vorbereitungen, lediglich die Förderskizze ist noch in Bearbeitung. Ein noch offenstehender Punkt ist die Inklusion des Gewerbegebiets in das Energiequartier. „Wir sind an dem Punkt angekommen, wo wir sagen können, dass unser Antrag von der Stadt aller Wahrscheinlichkeit nach angenommen werden wird“, berichtet Steffens.
Nach der Antragsbewilligung soll ein Ingenieursbüro mit der Durchführung einer Bestandsaufnahme der Quartiersgebäude beauftragt werden. „Wir reden hier von einem Auftrag im Wert von 100.000 bis 150.000 Euro“, so Steffens weiter.
Es sollen sowohl die aktuelle Treibhausgas-Bilanz als auch die zur Verfügung stehenden Energiesparpotenziale ermittelt werden.

„Wir wollen so viele Menschen wie möglich erreichen.“
Das Ziel der Arbeitsgruppe ist es, den kompletten Stadtteil Hammer in das Energiequartier miteinzubeziehen. „Wir wollen so viele Menschen wie möglich erreichen und von unserem Vorhaben überzeugen“, betont Karez. Um das zu erreichen, hat die Untergruppe Öffentlichkeitsarbeit unterschiedlichste Maßnahmen ergriffen. Ein Infoblatt an die Bewohnerinnen und Bewohner ist bereits herausgegeben worden, ein weiteres soll in den nächsten Wochen folgen.
Mehrere Dutzend E-Mail-Adressen von interessierten Bürgern aus dem Stadtteil wurden bereits gesammelt. Zukünftig soll ein Verteiler eingerichtet werden, um die Anwohnenden leichter und schneller über den Stand der Dinge informieren zu können.
Am 12. September 2023 findet um 18 Uhr eine Infoveranstaltung in den Räumen der Gilde ‚Gut Schuß‘ Demühlen statt.

TI