Historischer Stadtplan weist auf geschichtsträchtige Gebäude in Hassee hin
Der historische Stadtplan des Geschichtskreises zeigt nicht nur die Orte von Gedenksteinen in Hassee auf, sondern auch von geschichtsträchtigen Gebäuden. Zu allen Häusern haben wir Ihnen historische Fotos aus den Archiven herausgesucht
Reetgedeckte Häuser
An der Hasseer Straße stehen heute noch vier reetgedeckte Katen. Ältestes Haus ist die Instkate mit Dreschdiele von 1824 (Hasseer Straße 100). Die Kate links daneben stammt aus dem Jahr 1840. Das Foto oben links aus dem Jahr 1931 zeigt längst abgerissene Reetdachhäuser an der Ecke Hasseer Straße / Gärtnerstraße.
Ehemaliges Bahnhofshotel
Die Eisenbahnstrecke von Kiel nach Rendsburg wurde 1904 gebaut, ebenso das Bahnhofshotel direkt am Bahnübergang. Neben dem Hotel befand sich der Endhaltepunkt der Straßenbahn-Linie 9. Auf dem Foto von 1922 posieren sowohl die Bediensteten des Hotels als auch drei Schaffner.
Fotos: Sammlung Dieter Sievers
Hof Demühlen
Die Geschichte von Demühlen reicht bis Anfang des 15. Jahrhunderts zurück. Zur Mühle gehörte das noch heute stehende Wohnhaus
an der Rendsburger Landstraße 246. Die Scheune rechts im Vordergrund ist 1914 abgebrannt. An derselben Stelle steht jetzt ein Discountmarkt.
Foto: Familie Bielenberg
Wohnsiedlung ‚Klein Moskau‘
Die Häuserreihen aus Backstein wurden 1937/38 als ‚Wohnungsfürsorgeanstalt‘ für kinderreiche Familien errichtet. Die ganze Siedlung sollte in den 1980er-Jahren eigentlich abgerissen werden, wurde dann aber nach jahrelangem Hin und Her im Jahr 1988 schließlich durch ein Arbeitsbeschaffungsprogramm von Langzeitarbeitslosen saniert. Foto: Stadt Kiel
Gaststätte Marienlust
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde an der Rendsburger Landstraße 214 eine Krugwirtschaft mit Pferdeausspann geführt. Durch den Umbau 1907 erhielt Marienlust seine markante helle Fassade. Heute nutzt die ‚Villa Kunterbunt‘ die Räume.Foto: Sammlung Robert Bartels
Alte Hasseer Schule
An der Rendsburger Landstraße 117 wurde 1876 das erste Schulgebäude gebaut. In den Jahren 1895 und 1901 erhielt es zwei Erweiterungsbauten. 1904 folgte der Bau die Mädchenschule daneben.
Foto: Sammlung Dieter Sievers
Kaiserliches Postamt
In der oben abgebildeten Jugendstilvilla an der Rendsburger Landstraße 29 wurde 1908 das Postamt eröffnet. 1956 verlegte die Post ihre Räumlichkeiten in den Wulfsbrook 32–34. In den einstigen Poststellen befinden sich heute der Mädchentreff ‚Rela‘ bzw. ein Kindergarten. Poststellen sind im REWE-Center am Winterbeker Weg, im CITTI-Park und bei Famila Russee.
Foto: Sammlung Wolfgang D. Kuessner
Evangelische Michaeliskirche
Nachdem die Stadt Kiel 1871 zum Hauptstützpunkt der Reichsmarine wurde, wuchs die Bevölkerung innerhalb von 40 Jahren von 30.000 auf 210.000 Einwohner. Durch das schnelle Wachstum wurden auch neue Predigtstätten benötigt. Fünf Tage nach der Eingemeindung von Hassee wurde 1910 der Grundstein für die Michaeliskirche gelegt. Kirchenweihe war am 29. September 1911, dem Michaelistag.
Foto: Ilse Grimm
Villa des Ziegeleibesitzers
Um 1850 waren entlang der Hamburger Chaussee vier Ziegeleien ansässig, um den Ton des Hornheimer Riegels (einer eiszeitlichen Endmoräne) abzubauen. Die Tongruben wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mit Schutt und Müll verfüllt. Geblieben ist zumindest die Villa des Ziegeleibesitzers Heinrich Bleßmann an der Töpfergrube / Ecke Hamburger Chaussee.
Foto: Sammlung Wolfgang D. Kuessner
Behelfsheime am Pappelweg
1944 wurden am Vieburger Gehölz 103 Behelfsheime gebaut, um Wohnraum für ausgebombte Familien zu schaffen. Die meisten dieser schlichten Hütten wurden in den 60er-Jahren abgerissen. Einige jedoch hatte man in einer Stichstraße am Pappelweg 2–16 offensichtlich vergessen. Und so werden drei Behelfsheime bis heute bewohnt.
Ehemalige Waldschule
Das Waldhaus im Vieburger Gehölz war vor 100 Jahren eine sogenannte Waldschule. Hier konnten tuberkulosegefährdete Kinder den Tag an der frischen Waldluft verbringen. In den Jahren von 1949 bis 1965 nutzte der THW Kiel das Gebäude als Vereinsheim, ehe der Verein in seinen eigenen Neubau am Krummbogen einziehen konnte. Fotos: Stadtarchiv Kiel