Jugendliche gestalten ihre Zukunft

Ein Treffpunkt für Jugendliche ist der Skaterpark hinter dem „Juwel“. Fotos: Jaqueline Bolduan

Spezielle Ortsbeiratssitzung für mehr Attraktivität, Sicherheit und Beteiligung im Stadtteil

Die 325. Sitzung des Ortsbeirats Wellsee/Kronsburg/Rönne stand unter dem speziellen Motto „Jugend“. Hierbei kamen die Jugendlichen aus den Stadtteilen zu Wort. Nicht zuletzt über eine Umfrage an den Grundschulen.
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschulen Wellsee und Kronsburg konnten in einer Umfrage ihre Anliegen und Vorschläge für den Stadtteil äußern. Geplant war ursprünglich, dass nur die vierten Klassen befragt werden, doch die Grundschule Kronsburg hat gleich alle ihre Schülerinnen und Schüler befragt.
„Wir freuen uns darüber, doch leider sind wir somit noch nicht dazu gekommen, alle Fragebögen vollends auszuwerten”, so Martina Behrens. Anders als der Apotheken-Spielplatz, die Doppelrutsche oder der Jugendtreff „Juwel“ wurden der Affenspielplatz und der Skatepark als Angsträume genannt, wo sich die Kinder und Jugendlichen nur bedingt sicher fühlen.

Die „Affenschaukel“, die dem Affenspielplatz seinen Namen gab

Auf die Frage, wie der Stadtteil attraktiver wird, kamen Wünsche wie Schwimmbad, Bücherei, Fitnesspark, E-Sport-Arena, Kletterhalle, Verkehrsübungsplatz, Fußballplatz, Grillhütte, Reitstall, Rollschuhbahn, Fahrrad-Parcours oder mehr Geräte für die Spielplätze. Dass viele dieser Wünsche in absehbarer Zukunft nur Wünsche bleiben, ist den Jugendlichen durchaus bewusst, doch sie sollen Anregungen schaffen. Die Umfrage er­gab, dass 20 % der Befragten mit dem Auto, 10 % mit dem Bus und 70 % per Fahrrad oder zu Fuß zur Schule kommen. Ein Drittel fühlt sich im Stadtteil unsicher. Es wurde bemängelt, dass Fuß- und Radwege schlecht beleuchtet und dass Waldwege zur Schule zu dunkel sind.
Die Schülerinnen und Schüler fordern Verbesserungen bei den Spielplätzen, mehr Radwege, erhöhte Polizeipräsenz, zusätzliche Mülleimer und weniger Autos. Für die Spielplätze, die bisher vorrangig für Kinder ausgelegt sind, werden Änderungen gewünscht – zum Beispiel Abenteuerspielplätze, Naturlehrpfade oder Trimm-Dich-Geräte. Als gute Beispiele sind der Kurpark in St. Peter-Ording oder der Harry-Potter-Spielplatz in Berlin genannt.
Gewünscht wird zudem, dass die Erwachsenen besser zuhören und respektvoller miteinander umgehen. Als mögliche Maßnahme schlagen sie vor, Briefe von Schülerinnen und Schülern an Lehrer und Politiker in einer Box am Schultor zu sammeln.
Als Probleme im Stadtteil wurden zunehmender Vandalismus und Brandstiftungen genannt. Die Hütte bei der Skatebahn ist dabei wiederholt betroffen. Jugendliche treffen sich nach Schulschluss und am Wochenende vor der Grundschule Kronsburg, wo Müll hinterlassen und auf dem Flachdach des alten Schulgebäudes herumgeklettert wird. Als mögliche Lösung wurde die Einrichtung eines mobilen Jugendtreffs vorgeschlagen. An der Skatebahn soll eine neue Hütte aus Metall aufgestellt werden. Zudem soll eine neue Halfpipe aufgebaut werden.

Die „Doppelrutsche“ ist laut der Umfrage einer der beliebtesten Spielplätze in Wellsee

Für die Generation einsetzen
Ein Mitglied stellte den Jungen Rat vor. „Wir setzen uns aktiv für die Belange von Jugendlichen in Kiel ein”, so Elias Bestmann. „Wir freuen uns über Interesse und Beteiligung. Politik ist etwas, was uns alle angeht. Setzt euch für eure Generation ein und legt neue Maßstäbe fest.“ Der Junge Rat fordert beispielsweise mehr Mülleimer und Bücherschränke für Jugendtreffs.

ÖPNV in und rund um Wellsee
Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) in Wellsee scheint Verbesserungsbedarf zu haben. Die Busverbindungen von und nach Wellsee lassen zu wünschen übrig. Auch die Verbindungen nach Kronsburg und Rönne sind nicht optimal. Oft ist man mit dem Auto oder dem Fahrrad schneller unterwegs als mit dem Bus.

Neue Ladestationen für E-Autos
In naher Zukunft sind zwei neue Ladestationen in Wellsee geplant. Eine soll in der Buschkoppel errichtet werden, die zweite in der Julius-Leber-Straße. JB