Luftfilteranlage am Theodor-Heuss-Ring wird im Oktober abgebaut
Im Jahr 2020 hatte die Landeshauptstadt Kiel aufgrund hoher Luftschadstoffwerte am Theodor-Heuss-Ring im Verlauf der B 76 eine Luftfilteranlage aufgestellt.
Die jährliche Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken und lag auch im Zeitraum Juni 2023 bis Mai 2024 unter dem Grenzwert. Dazu hat die Anlage einen wichtigen Beitrag geleistet. Daher hat die Stadt in Abstimmung mit dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN) entschieden, die sechs Stadtluftreiniger am Straßenrand im Oktober abzubauen.
2023 lag der NO2-Jahresmittelwert mit 32 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (μg/m3) deutlich unter dem NO2-Immissionsgrenzwert von 40 μg/m3. Der NO2-Mittelwert für Juni 2023 bis Mai 2024 liegt bei 30,0 μg/m3, der Mittelwert von Januar bis Mai 2024 bei 31,5 μg/m3 (Vorjahreszeitraum: 36,0 μg/m3).
„Die positive Entwicklung der gemessenen Luftwerte ist sehr erfreulich. Seit 2018 hat sich der Jahreswert fast halbiert. Der Abbau der Luftfilteranlage, den wir im engen Austausch mit dem Umweltministerium beschlossen haben, entspannt nicht nur die Situation für den Radverkehr am Theodor-Heuss-Ring, sondern sorgt auch für eine deutliche Energieeinsparung und entlastet den Kieler Haushalt“, erklärt Kiels Umweltdezernentin Alke Voß.
Seit dem 29. November 2023 läuft die Luftfilteranlage im Minimalbetrieb mit einer Leistung von 4.000 Kubikmetern pro Stunde. Der Basisbetrieb wurde lediglich kurzfristig wieder aufgenommen, da der NO2-Monatsmittelwert Mitte März und Mitte Mai im Bereich der mit dem MEKUN vereinbarten Auslöseschwelle von etwa 35 μg/m3 lag.
Staatssekretär Joschka Knuth aus dem MEKUN betont: „Die Emissionen am Theodor-Heuss-Ring sind dauerhaft zurückgegangen – und das trotz gedrosselter Leistung der Filteranlagen. Das ist eine gute Nachricht für alle Kielerinnen und Kieler und freut mich insbesondere für die Anwohnerinnen und Anwohner. Der zulässige Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid wurde dort seit Inbetriebnahme der Filteranlagen im Jahr 2020 eingehalten. Die Anlagen haben somit zur Verbesserung der Luftqualität beigetragen und können nun guten Gewissens abgebaut werden.“
Das Nullszenario aus dem Luftreinhalteplan des Landes prognostiziert für 2025 einen NO2-Jahresmittelwert von 37,8 μg/m3 und damit eine sichere Einhaltung des NO2-Immissionsgrenzwertes der 39. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes).
Der Abbau der Anlage soll nach Einstellung des Betriebes im Oktober erfolgen, sobald die Arbeiten am Theodor-Heuss-Ring dies zulassen. Im Anschluss sollen die Luftreiniger für einen möglichen künftigen Betrieb eingelagert werden.