Umbau oder Umzug: Geht es darum, das Haus bedarfsgerecht auszustatten oder aber nach einer neuen, altersgerechten Bleibe Ausschau zu halten, stehen nicht nur Senioren vor einer tiefgreifenden Entscheidung.
Auch nachfolgende Generationen müssen sich angesichts des vermutlich noch Jahre währenden Mangels an barrierefreien Wohnungen genau dieser Frage stellen. „Und das am besten, so lange körperliche, geistige und auch finanzielle Vitalität gegeben ist“, rät Jens J. Wischmann von der Aktion Barrierefreies Bad. „Wer noch im Berufsleben steht, kann die Belastung der Brieftasche durch größere bauliche Maßnahmen meist noch ganz gut über ein vergleichsweise höheres Einkommen ausbalancieren“, erklärt der Sprecher der unter der Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums stehenden Initiative weiter.
Immerhin: Der Staat beteiligt sich an der Schaffung barrierefreier privater Wohnverhältnisse und vergibt etwa über die bundeseigene Förderbank KfW stattliche Investitionszuschüsse an modernisierungswillige Bauherren. Von dem Programm „Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss“, www.kfw.de/455, dessen Konditionen erst im November 2015 erheblich verbessert wurden, profitieren Hauseigentümer ebenso wie die Eigentümer von Wohnungen, Wohnungseigentümergemeinschaften und – wenn der Vermieter dem Umbau zustimmt – sogar Mieter.
Zurzeit spendiert die KfW für Einzelmaßnahmen wie die Veränderung des Raumzuschnittes oder die Installation einer bodenebenen Duschfläche allein im Rahmen des Programms 455 bis zu 5.000 (10 Prozent der förderfähigen Investitionskosten) statt wie bisher 4.000 Euro. Wichtige Voraussetzungen sind ein Nachweis der Arbeitsausführung durch Fachbetriebe, die Einhaltung von sogenannten „Technischen Mindestanforderungen“ sowie eine Investition von mindestens 2.000 Euro.
In Kombination mit weiteren Umbaumaßnahmen, die zum Standard „Altersgerechtes Haus“ führen, kann die Finanzspritze sogar bis zu 6.250 Euro betragen. Dann muss jedoch ein unabhängiger Sachverständiger eingeschaltet werden.
Barrierefreies Bad immer ein Vorteil
Dass sich viele Bundesbürger bei der Planung einer zukunftsfähigen Wohnsituation gerade auf das Bad konzentrieren, kommt für die Aktion Barrierefreies Bad und ihren Sprecher, der auch Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) ist, nicht von ungefähr: „Der Markt bietet zunehmend Sanitärobjekte, die den Spagat zwischen den Generationen schaffen und auch noch richtig schick aussehen.“ So komme die Investition in einen höhenverstellbaren Waschtisch der Lebensqualität aller Nutzer vom ersten Tag an zugute und nicht erst im Alter oder bei Pflegebedürftigkeit zum Tragen.
(Foto: ©Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS))