Seit Juni hatte die Gemeindeverwaltung die Bürger dazu eingeladen, sich „einzumischen“, um gemeinsam ein Ortsentwicklungskonzept vorzubereiten. Nach Ortsbegehungen und Workshops fand am 11. Dezember 2017 die Abschlussveranstaltung in der Begegnungsstätte am Osterberg statt.
Gemeinsam mit den Planungsbüros Blank und Dau-Schmidt/ Tornow hatte die Bürgermeisterin zu einer resümierenden Präsentation und Diskussion eingeladen. Gut besucht wie beim Auftakt sechs Monate zuvor, zeigten sich erneut viele Bürgerinnen und Bürger, die den Prozess in der Zwischenzeit begleitet hatten.
„Von Beginn an ist es ja nicht um Beschlussvorlagen, sondern um Bewusstseinsbildung und die Stärkung des politischen Prozesses gegangen“, erzählt Ortsplaner Wulf Dau-Schmidt. Indem die Bürgerbeteiligung Konflikte sichtbar gemacht und gemeinsam Ideen entwickelt habe, sei eine Verständigung darüber möglich geworden, „wer wir sind als Ort, wohin wir uns als Gemeinde entwickeln wollen“.
Solche als Aspekte der Identität verstehbaren Ergebnisse der Bürgerbeteiligung liegen nun vor: Molfseer haben einerseits ein Bewusstsein dafür, den Naturverbrauch zu stoppen, andererseits sieht manch einer die eigene Scholle bedroht. Zugleich ist die Skepsis verbreitet, ob den marktförmigen Prozessen überhaupt etwas entgegengesetzt werden könne. Schließlich will nicht jeder in der Gemeinde auswärtige Problemlagen berücksichtigen.
Ideen, wie über Nachverdichtung sowie die moderat raumgreifende Aktivierung von Flächenpotential Wachstum möglich ist, liegen nun jedenfalls auf dem Tisch. Nicht alle Vorschläge zum Machbaren sind gleich unumstritten, wie manche Diskussion über „Mais oder Garten“ gezeigt hat.
Doch eines zumindest ist klar: „Erst durch den politischen Prozess werden daraus tragfähige Lösungen“, weiß Dau-Schmidt. Die spannende Frage wird lauten, worin die Kommunalpolitik nun ein Mandat erkennt.
(Text: Sellhoff; Foto: Maue/GB-ASF)