Die Historikerin Renate Dopheide referiert ab 10 Uhr über das Thema „Kriegsende in Kiel, die ersten Tage im Mai 1945“. Mit Hilfe von deutschem und britischem Archivmaterial sowie Augenzeugenberichten macht sie diesen bewegenden geschichtlichen Moment lebendig.
Nach jahrelangen zerstörerischen Luftangriffen ist damals die Stadt Kiel in ihren zentralen Lebensbereichen nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Nicht nur der Hafen der „Stadt der deutschen Kriegsmarine“ gleicht einer Trümmerwüste, mit rund 300 Wracks ist er einer der größten Schiffsfriedhöfe der Welt.
Dennoch fand der Zweite Weltkrieg in Kiel Anfang Mai des Jahres 1945 ein fast schon friedliches Ende. Innerhalb weniger Tage übernahmen britische Truppen die Stadt und den Hafen, gewährleisteten die militärische Sicherheit und betreuten Flüchtlinge wie ehemalige Zwangsarbeiter. Über jenen Monat hat Renate Dopheide unter dem Titel „Kiel, Mai 1945: Britische Truppen besetzen die Kriegsmarinestadt“ ein Buch veröffentlicht.
Im Rahmen der Recherchen hatte sie britische und deutsche Archivalien und Augenzeugenberichte akribisch ausgewertet. Sie beschreibt daraufhin in ihrem Buch die Alltagsprobleme und chaotischen Verhältnisse, die zu dieser Zeit in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt herrschten.
Doch nicht nur die Besetzung durch die Briten war für Kiel eine Herausforderung. Denn es drohte auch die Einnahme durch die Rote Armee. Warum es dazu jedoch nie kam und viele weitere spannende Geschichten aus der Geschichte verrät Renate Dopheide – ihr Vortrag in der Reihe Mittwochsvorträge für Senioren findet am 16. Mai um 10 Uhr in der Begegnungsstätte in Michaelis statt.
(Text: Hamann; Foto: ©Stadtarchiv Kiel)