Bekanntlich werfen große Ereignisse ihre Schatten voraus. Nicht anders bei der bevorstehenden Darbietung des von Anton Dvořák komponierten Requiem op. 89. Um den Besuchern Verfasser und Werk näherzubringen, lädt Kantorin und Organistin Sabine Seifert zusammen mit dem Thomas-Chor am 5. November um 19.30 Uhr zur Konzerteinführung in die Thomaskirche ein.
Alle Interessierten werden erfahren, was Dvořák berührt, warum genau diese Texte, was will er aus- oder ansprechen bzw. welche privaten und sozialen Motive – entstanden auf dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte – lässt er mit einfließen. Ebenso gibt es Antwort auf Fragen nach dem Aufbau und nach einem roten Faden, der sich durch das opulente Werk zieht. Aber auch der Zauber und der Klang der Musik sind Bestandteil der Einführung, die der ThomasChor und ein Solist präsentieren. Heimatliebe, Naturverbundenheit, tiefe Religiosität, aber ebenso berauschende Lebensfreude bestimmen Dvořáks Schaffen, das einige Misserfolge durchzustehen hatte. Erst spät wurde die Musikwelt auf ihn aufmerksam. Manches lag bis dahin unbeachtet in der Schublade. Ihn und die reiche Ausdruckskraft dieses Werkes zu begreifen, mit dem er die Hörer so intensiv in den Bann zu ziehen vermag, wird anhand eines Vortrages, Hörbeispielen, Bildern und Livemusik verdeutlicht. Kleine Anekdoten und Geschichten ergänzen das Bild Dvořáks als Komponist wie auch als privater Mensch. „Dass er zum Beispiel einen Faible für die Eisenbahn hatte, findet der aufmerksame Hörer mechanisch anmutend in seinen Stücken wieder“, verrät Sabine Seifert und ergänzt: „Im Wechsel zwischen Worten, Bildern und Musik erleben Sie das Requiem umfassend eingebettet in den Zeitgeist von 1890 und den persönlichen Kontext von Dvořák. Auch wenn es um den Tod geht, ist das Stück alles andere als totlangweilig. Mit dem Tod als Einheit wird der Zuhörer gepackt und mitgerissen.“ Der Eintritt zur Einführung am 5. November ist frei.
Am Sonntag, dem 18. November, wird um 17 Uhr in der Thomaskirche Schulensee dann Antonin Dvořáks Requiem op. 89 zum konzertanten Hörerlebnis. Hoffnung, Trost, Tod und Jüngstes Gericht – das ist der thematisch und musikalisch anspruchsvolle Bogen, den Dvořák (1841–1904) in seinem Requiem spannt.
Unter der Leitung von Sabine Seifert wirken neben dem Thomas-Chor auch Michael Müller (Tenor), Matteo Ferretti (Bass) vom Opernhaus Kiel, Oksana Lubova (Sopran), Tatia Jibladze (Alt) sowie Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Kiel mit.
Karten gibt es für 16 Euro, ermäßigt 6 Euro in der Forellen-Apotheke, Hamburger Landstraße 26 A, und an der Abendkasse.
Text: Preising; Foto: ©Preising