ANZEIGE Die Müllverbrennung Kiel (MVK) plant die Erweiterung mit einer neuen Linie zur Verbrennung von Klärschlämmen. In einer frühen Planungsphase stellte die MVK Anwohnerinnen und Anwohnern das Vorhaben am 16. und 17. November vor.
Unser Anliegen ist es, die gute Nachbarschaft mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zu pflegen. Daher informieren wir rechtzeitig, transparent und vor Ort“, erklärte Dr. Frank Ehlers, Geschäftsführer der MVK. Erläutert wurden zunächst die Rahmenbedingungen und die Technik, gefolgt von einer Stellungnahme des langjährigen Vorsitzenden des Umweltbeirates der MVK, Dr. Stefan Anderssohn. Eine anschließende Führung durch die Anlage zeigte dann, an welchen Stellen Umbauten, Erweiterungen oder ein Anbau nötig sein werden.
Zum Hintergrund: Neue Gesetze regeln, dass zum Schutz der Böden ab dem Jahr 2029 die Kieler Klärschlämme nicht mehr zur Düngung auf die Felder ausgebracht werden dürfen. Der Grund ist die Belastung der Klärschlämme mit Medikamentenrückständen, Schwermetallen und Kunststoffen (Mikroplastik). Eine alternative Verwertungsmöglichkeit für die Schlämme ist die bereits seit vielen Jahren praktizierte Thermische Verwertung, also die Verbrennung.
„Die Notwendigkeit der zukünftigen Klärschlammentsorgung sowie die Erfahrung aus über 40 Jahren Müllverbrennung am Standort Theodor-Heuss-Ring haben die MVK
dazu bewogen, die Planungen für eine zusätzliche Verbrennungslinie für jährlich 32.000 Tonnen Klärschlamm in Trockensubstanz aufzunehmen“, sagte der Geschäftsführer weiter.
90 Anwohnerinnen und Anwohner stellten konkret gehaltene Fragen, die Betriebsleiter Thomas Bäumann und Dr. Frank Ehlers umfassend beantworteten. Vor allem ging es um die Anlieferung, ob Gerüche nach außen gelangen können und um die geplante Technik. „Die Anzahl der anliefernden Fahrzeuge wird sich um ca. 30 Fahrzeuge pro Tag erhöhen, sodass ab der geplanten Inbetriebnahme 2023 täglich 130 Fahrzeuge an- und abfahren würden. Heute fahren täglich 100.000 Fahrzeuge auf dem Theodor-Heuss-Ring an der MVK vorbei“, führte der Betriebsleiter aus. Für das Anliefern und Abkippen der Klärschlämme ist geplant, wie auch schon beim bestehenden Anlieferbereich der Müllverbrennungsanlage, durch Unterdruck in der Anlieferhalle Geruchsbildung auf dem MVK-Gelände zu vermeiden. Die abgesaugte Luft aus der Anlieferhalle wird für den Verbrennungsprozess in den Kessel geführt. „Ein weiteres Plus für die Umwelt wird sein, dass wir das im Klärschlamm enthaltene Wasser aufbereiten und in der vorhandenen Verbrennungsanlage nutzen können. So können wir das heute benötigte Frischwasser zukünftig einsparen“, sagte
Thomas Bäumann.
Die Rauchgasreinigung für die neue Anlage ist genauso aufwendig ge-plant wie die schon seit über zwanzig Jahren bewährte Technik der bestehenden Müllverbrennungsanlage. So können die gesetzlichen wie auch die speziell für Kiel geltenden, größtenteils halbierten Emissionsauflagen mit der neuen Anlage sicher eingehalten werden.
Die MVK gilt als eine der energieeffizientesten Anlagen in Deutschland. „Als weiteres Plus für die Umwelt haben wir zusätzliche Wärmetauscher eingeplant, sodass noch mehr CO2-neutrale Energie aus der Verbrennung des Klärschlamms für die Erzeugung von Fernwärme genutzt werden kann“, zeigt sich Dr. Frank Ehlers von der technischen Planung überzeugt.
Und noch ein Argument für die Umwelt nannte Dr. Frank Ehlers: „Die Monoverbrennung der Schlämme durch eine eigene Linie macht es technisch möglich, den in der Asche enthaltenen lebenswichtigen und endlichen Rohstoff Phosphor zurückzugewinnen. Das ist für uns genauso wichtig, wie die neuen Anlagenkomponenten weitestgehend in die bestehenden Gebäude integrieren zu können.“
Müllverbrennung Kiel
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Theodor-Heuss-Ring 30
24114 Kiel
Telefon 0431/ 260 95-23 11
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