Klimaschutz betrifft nicht nur die Dieselautos, sondern auch die Kirche mit ihren Gebäuden. Ein Synodenbeschluss aus dem Jahr 2015 will Klimaneutralität bis 2050 und hat auch Auswirkungen auf die Claus-Harms-Gemeinde. Geprüft werden Einsparungen zugunsten von Umwelt und Finanzen.
Auch die Claus-Harms-Kirchengemeinde soll zur Umsetzung des Klimaschutzgesetzes prüfen, ob sie alle Gebäude benötigt und in welchem Unterhaltungszustand diese sind. Seit rund zwei Jahren wurde in einem aufwendigen Verfahren eine Bestandsaufnahme gemacht. Erhoben wurden die Nutzungszahlen der einzelnen Gebäude, die Kosten der Unterhaltung, die Zahl und die Altersstruktur aller Bewohner in den einzelnen Stadtteilen sowie die Zahl der Gemeindemitglieder und ihre Entwicklung in den letzten Jahren. Am 26. November wurden die Ergebnisse in einer Gemeindeversammlung vorgestellt.
Einvernehmen bestand zwischen Kirchengemeinderat (KGR) und den Gemeindemitgliedern, dass das einige Jahre als Pastorat genutzte Gebäude im Gatowweg verkauft und der Erlös zur Finanzierung der anderen Gebäude verwendet werden soll. Unstrittig war auch der Erhalt des Gemeindezentrums in Russee im jetzigen Umfang. Der größte Ausgabenposten im Gemeindehaushalt sind Erhalt und Sanierung der Erlöserkirche in Hasseldieksdamm. Hierfür müssen Drittmittel eingeworben werden. Die Kosten können von der Gemeinde allein nicht aufgebracht werden.
Am härtesten trifft es den Stadtteil Hammer. Die Claus-Harms-Kirche wird von der Gemeinde kaum angenommen. Bestand beim Bau der Kita noch Hoffnung, aufgrund der langfris-
tigen öffentlichen Finanzierung die Kirche für die nächsten Jahrzehnte zu sichern, erzwingen die geringen Zahlen der Gottesdienstbesucher, den alten Ansatz zu überdenken. Es sind Überlegungen angestellt, die gemeindliche Nutzung aufzugeben und den gesamten Kirchenraum als Kita zu nutzen. Diese Planungen sind aber wegen der Finanzierung mit der Stadt Kiel abzusprechen. Eine zeitliche Festlegung ist noch nicht möglich.
Von allen Anwesenden in der Gemeindeversammlung wurde Bedauern über diese Entscheidung geäußert. Auch den Mitgliedern des Kirchengemeinderates fällt sie sehr schwer. Ist doch die Claus-Harms-Kirche in der einmaligen Lage, von Grün umgeben, ein Schmuckstück, dazu noch mit einem geringen Unterhaltungsaufwand.
Bis zum Jahresende 2018 hat der Kirchenkreis noch einmal alle möglichen Überlegungen gesammelt. Verbindliche Entscheidungen gibt es noch keine, eine Zeitachse ist noch nicht absehbar. Trotzdem sollten sich die Gemeindemitglieder darauf einstellen, dass in Zukunft weniger Mittel in die Gemeinden fließen. Die Zahl der Gemeindeglieder ist in der Claus-Harms-Gemeinde im Vergleich zu den anderen Gemeinden im Kirchenkreis Altholstein überdurchschnittlich stark gesunken. Veränderungen sind nicht zu vermeiden.
(Text & Foto: Jöhnk)