Mittelalterliche Musik wird immer beliebter. Gilt sie doch als ehrlich, handgemacht und als Gegenpol zu den immer hektischer werdenden Zeiten.
Manche wünschen sich verklärten Blicks sogar zurück ins Mittelalter. Damals war alles einfacher, glauben sie. Doch es war auch bitterkalt. Das könnt Ihr nirgendwo besser nachfühlen als bei den „Wacken Winter Nights“. Das dreitägige Musikfestival in der Metal-Hochburg Wacken findet ganz bewusst nicht im Sommer statt, sondern natürlich im Winter.
Vom 22.–24. Februar 2019 wird das Festival zum dritten Mal ausgetragen. Mit von der Partie sind viele rangvolle Bands aus dem Spektrum zwischen Metal und Mittelalter. Headliner am Freitag ist Korpiklaani. Am Samstag geben sich Harpyie, Vogelfrey, Moonsorrow, Eluveitie und Saltatio Mortis auf der großen Eispalast-Bühne die Ehre. Und zum krönenden Schluss kommen am Sonntag Feuerschwanz und Faun.
Faun begeistern die Mittelalterrock-Szene mit ihren gefühlvollen Kompositionen, die alte Instrumente (wie Drehleier, Dudelsack, Harfe und Flöten) ebenso wie romantische Lyrics in ein modernes Gewand aus Folklore, Rock und Pop hüllen. Im aktuellen Liveprogramm stehen die größten Hits ihrer 20-jährigen Karriere.
Feuerschwanz dagegen sehen sich eher als Partyband. Sie vereinen hintersinnigen Humor, Parodie und auch deftige Späße. Mit im Gepäck ist die neue CD „Methämmer“ samt Saufliedern wie „Die Hörner hoch“, der Pogo-Hymne „Schubsetanz“ und neuerdings auch einer gehörigen Portion Heavy Metal.
Zur märchenhaft-mittelalterlichen Atmosphäre steuert eine bunte Schar an Gauklern, Feuerschluckern, Duellanten und Vaganten des Winterfestivals bei. Auch musikalische Wandersleute ziehen an allen Tagen durch Markt und Wald. So kommen mit Dragol dunkle Märchenerzähler nach Wacken. Das Duo Hyttis erschafft mit Dudelsack und Trommeln mittelalterliche Marktstimmung. Das Piratenquartett Pressgeng sorgt mit Akkordeon, Gitarre und Männerchor für familienfreundliche Unterhaltung.
Text: Frahm; Foto:© Frahm