„Froh, hier wohnen zu dürfen“

Die Heimat-Siedlungsbau „Grünes Herz“ eG wurde 1949 mit dem Zweck des Baues und der Betreuung von Kleinwohnungen gegründet. Angesichts der großen Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg sollte Wohnraum für Flüchtlinge und Heimatvertriebene geschaffen werden. Dieses Jahr begeht die Genossenschaft ihr 70-jähriges Bestehen.

In den Jahren 1950–54 wurden direkt am Vieburger Gehölz auf einer Fläche von 63.940 m² insgesamt 339 Wohnungen für etwa 600 Menschen geschaffen. Hier ein Foto aus der Bauphase am Hornheimer Weg aus dem Jahr 1951.

 

 

rechts: Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht die Genossenschaft eine 52-s eitige Broschüre. Diese wird ab 19. Juni gegen eine Schutzgebühr von drei Euro auch an Nichtmitglieder abgegeben, und zwar im Siedlungsbüro,
Von-der-Goltz-Allee 45 in 24113 Kiel.

links: 1959: Die Kinder haben früher viel auf der Straße gespielt. „Rasen betreten war überall verboten“, erinnert sich Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Gau. Und es gab wachsame Nachbarn, die lauthals auf diese Verbote hingewiesen haben.
Foto: Gau

„Die Siedlung hat sich kolossal verändert“, sagt Dorothea Maronga (90). „Als wir eingezogen
sind, war noch keine Heizung und kein Waschbecken in der Wohnung. Aber wir waren froh, hier wohnen zu dürfen.“

1958: Die Siedlung „Grünes Herz“ vom Flugzeug aus gesehen. Oben links das Vieburger Gehölz mit dem alten Fernmeldeturm. Oben mittig die Sportplätze des VfB Kiel. Rechts die Friesenstraße (heute Theodor-Heuss-Ring). Unten sind die Neue Hamburger Straße (B404) und der einstige Barkauer Kreisel zu sehen.

 

 

Wo sonst in Kiel gibt es so viele Mietshäuser mit eigenem Garten? In der Von-der-Goltz-Allee wurden in den frühen Jahren direkt hinter den Doppelhäusern Gemüsebeete angelegt.

 

 

Seit 1991 genießt das „Grüne Herz“ durch die Erhaltungssatzung des Stadtplanungs­amtes der Landes­hauptstadt Kiel einen besonderen Schutz, damit das ursprüngliche Siedlungsbild weitgehend erhalten bleibt.
Foto: Müller-Bründel

 

 

links: Blick vom Vogelhain auf den alten Fernmeldeturm. Wahrscheinlich aus dem Winter 1973/74, da der Kran auf die Baustelle des neuen Fernmeldeturms hinweist.

rechts: Bunt bemalte Straßenschilder mit Tier- und Pflanzenmotiven zierten die Straßen der Siedlung. 1996 wurden sie altersbedingt durch die heutigen, ebenfalls geschnitzten Schilder ersetzt.
Fotos: Tulowitzki

 

 

 

Gute Nahversorgung: Beim Brunnen in der Von-der-Goltz-Allee gab es neben dem abgebildeten Blumengeschäft einen Schlachter, Bäcker, Eisladen und Friseur. Heute ist hier der Sitz der Wohnungsgenossenschaft.