Bereits ein Vierteljahrhundert besteht die Wirtschaftsgemeinschaft Flintbek (WGF),
hervorgegangen ist sie vor 100 Jahren aus der Ortshandwer-kerschaft. Um diesen Anlass zu feiern, fand am 17. Januar ein Empfang im Rathaus statt.
Zum gemütlichen Empfang waren Mitglieder, Freunde und alle diejenigen geladen, die der WGF gewogen sind – und das sind einige. Entsprechend konnte der Vorsitzende Ulrich Finkeißen bei seiner Begrüßungsansprache auf ein gut gefülltes Rathaus-Foyer blicken. Dem anwesenden Bürgermeister Olaf Plambeck dankte er für die Gastfreundschaft, in seinem Haus zusammentreffen zu können. Gekommen waren neben vielen anderen auch Bürgervorsteherin Wiebke Stöllger, die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Elke Lehmann, und Eiderbühnen-Regisseur André Weidtkamp, Flintbeker Gemeindevertreter sowie der Vorsitzende des HGM, Rolf Diederichsen.
In seiner Begrüßung erinnerte Ulrich Finkeißen an die Entstehung der WGF aus der Ortshandwerkerschaft und den ursprünglichen, auch heute noch aktuellen Zweck des Zusammenschlusses: den Dialog zum allseitigen Nutzen. „Die Wirtschaftsgemeinschaft ist vor allem eins, eine Gesprächsplattform – denn den Vorteil, miteinander im Gespräch zu sein, den hatte schon die Ortshandwerkerschaft vor einhundert Jahren erkannt“, so Finkeißen.
Den seit 25 Jahren gepflegten, regen Austausch wolle man auch in Zukunft fortsetzen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund aktuell nicht allein einfacher Themen im Ort: „Im Dialog können wir alle einen Beitrag zu unserem wunderbaren Flintbek leisten.“ Und mit Blick auf seinen anwesenden jüngsten Sohn: „In 20, 30 Jahren wird er vielleicht in ähnlicher Situation stehen.“ Mit der Eröffnung des Büfetts verband er den Dank an die gastronomische Unterstützung durch das WGF-Mitglied Hof Treptow sowie an die Organisatorinnen, die in vielerlei Hinsicht für das ansprechende Ambiente gesorgt hatten.
Mitglieder einmal anschaulich
Damit es bei der geselligen Zusammenkunft auch etwas zu sehen geben konnte, waren die Mitglieder aufgefordert worden, sich beim Empfang in „berufstypischer“ Montur zu zeigen. Zugegeben, bei manch einem fällt das deutlicher auf als bei anderen: Zimmermann Harald Rathje schoß in zünftiger Kluft sicherlich den Vogel ab, auch Karl-Heinz Voigt (Haustechnik Voigt) im „Blaumann“ und Jutta Goullon (Bücherstube) mit Lesestoff hatten sich Gedanken gemacht. Auch der Duden eines Lektors soll gesichtet worden sein.
Flugshow inklusive
Nicht nur einige Überraschungs-Lacher, sondern auch Ah- und Oh-Rufe hatte Marc Göhlich (Amazing View) auf seiner Seite: Der Böhnhusener ließ pünktlich zur Begrüßungsansprache eine Drohne starten, auch zum Gruppenbild auf der Treppe stieg das Flugobjekt noch einmal auf.
Starkes Team
Seit 25 Jahren setzt sich die Wirtschaftsgemeinschaft Flintbek tatkräftig dafür ein, die lokalen Kräfte zu bündeln und damit nicht nur den örtlichen Wirtschaftsstandort, sondern auch den nachbarschaftlichen Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Sie ist nicht nur eine aktive Plattform zum Erfahrungsaustausch der Gewerbetreibenden, sondern auch die „Kreativwerkstatt“ des Ortes: Hier kommen Ideen wie die zum Kunst-Genuss zum Tragen, erhalten im Gespräch weitere Anregungen – und gemeinsam wird bisweilen etwas Neues daraus.
Mit der Werbegemeinschaft „Grü-nes Herz in Flintbek“ besteht innerhalb der WGF außerdem eine sichtbare Marke, die dem Einkaufen und Leben in Flintbek bei regelmäßigen Aktionen und Sonderveranstaltungen ein Gesicht gibt.
Wir sind Flintbek
„Support your local dealer“ und „Buy local“ heißt es heute international, wenn es darum geht, die Wirtschaftstreibenden in der Nachbarschaft nicht aus dem Blick zu verlieren – denn sonst sind sie vielleicht irgendwann nicht mehr da. Wir alle haben es in der Hand, vor Ort zu kaufen, statt im Internet zu bestellen, den ortsansässigen Handwerker und Anbieter zu beauftragen statt den überregional operierenden „Riesen“. Kurze Wege sind dazu noch umweltfreundlich. Flintbek gemeinsam gestalten und auch für die Zukunft lebendig erhalten – dafür steht die WGF Mitten in ihrem dritten Jahrzehnt.
Hintergrund
Am 17. Januar 1920 hatte Malermeister Kellermann mit weiteren Betrieben die Ortshandwerkerschaft gegründet, 1994 dann lud der Friseurmeister Carstens Flintbeker Unternehmer zu einer Gesprächsrunde. „‚Machen wir was?‘, hat Carstens damals auch mich gefragt“, erinnert sich der Rechtsanwalt und Notar Matthias Blankenburg. Im Frühjahr 1995 wurde er Vorsitzender der neu gegründeten Wirtschaftsgemeinschaft Flintbek e. V. – aus dem Zusammenschluss der Handwerker war ein Interessenverband aller Wirtschaftstreibenden geworden. 2020 feiert die WGF deshalb das Doppeljubiläum „25/100“ – eigentlich sogar ein Triple, denn auch die Werbegemeinschaft „Grünes Herz in Flintbek“ besteht schon 20 Jahre.
Text: Sellhoff; Foto: Brandt