Auf Deutschlands Fußballplätzen ruht der Ball zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 mindestens bis Anfang April. Mitte März erklärte die DFL, dass nach dem 26. auch der 27. Spieltag der Bundesliga ausgesetzt wird. Von einer Weiterführung des Spielbetriebs ab dem 3. April kann aber noch nicht ausgegangen werden.
BVB-Geschäftsführer Watzke spricht von der „größten Krise des deutschen Profi-Fußballs“. Auch Schleswig-Holsteins Fußballteams sind von den Infektionsschutzmaßnahmen betroffen, so auch Holstein Kiel. Am 14. März klagte KSV-Profi Stefan Thesker über leichte Symptome und wurde anschließend positiv auf den Coronavirus getestet: „Ich habe leichte grippe-ähnliche Beschwerden. Ansonsten geht es mir gut.“ In der Folge wurden u. a. die anderen Mannschaftsmitglieder und das Trainer- und Funktionsteam (knapp 40 Personen) aufgrund einer behördlichen Anordnung unter häusliche Quarantäne gestellt. Um den Fitnessstand so gut es geht aufrechterhalten zu können, wurde ein Trainingsplan für das häusliche Umfeld entworfen.
In einer Pressemitteilung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands heißt es: „Gemäß dem Erlass sind Zusammenkünfte in Sportvereinen bis zum 19. April 2020 einzustellen. Der SHFV bittet seine Vereine ausdrücklich zu beachten, dass demzufolge auch jeglicher Trainingsbetrieb auszusetzen ist.“
Das Trainingsgelände in Projensdorf und die Geschäftsstelle wurden bereits im Vorwege für externe Besucher geschlossen. Die Beschränkung dauert vorerst bis zum 10. April an. Die Mitarbeiter der KSV arbeiten nach Möglichkeit im Homeoffice.
„Der Fußball ist nicht vorrangig eine Vergnügungsveranstaltung, er unterhält an dem jeweiligen Standort einen Wirtschaftsbetrieb. Auch die KSV Holstein ist längst ein mittelständisches Wirtschaftsunternehmen geworden, das eine Verantwortung für seine Mitarbeiter, Partner und die gesamte Region hat“, so KSV-Präsident Steffen Schneekloth, Mitglied im DFL-Präsidium zur aktuellen Situation. „Dieser Verantwortung und Verpflichtung, Verträge zu erfüllen, kann der Profifußball nur gerecht werden, wenn die laufende Saison bis zum Ende ausgetragen werden kann. Zur Not muss der Spielbetrieb dann leider auch ohne Zuschauer und Fans stattfinden.“ Höchste Priorität habe aber die Gesundheit der Menschen.
Bereits gekaufte Karten für das Auswärtsspiel in Regensburg und die Heimpartie gegen Stuttgart behalten ihre Gültigkeit für ein mögliches Nachholspiel. Mit den Dauerkarteninhabern setzt sich die KSV in Verbindung, sobald klar ist, wie viele der letzten Saisonheimspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Klar ist, dass ihnen dann anteilig der Dauerkartenpreis erstattet wird.
Reguläres Saisonende wäre derzeit der 17. Mai. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen noch neun Spieltage in der 2. Bundesliga ausgetragen werden. Da die EM nun auf 2021 verschoben wird, könnte die Saison in den deutschen Profiligen bis zum 30. Juni verlängert werden. Zu diesem Zeitpunkt enden auch einige Spielerverträge, so derzeit von Dominik Schmidt, Johannes van den Bergh, Young-Jae Seo, Darko Todorovic, Salih Öczan, Salim Khelifi und Emmanuel Iyoha.
Text & Fotos: Stieh