Am 18. August war es soweit. Zum ersten Mal seit einem halben Jahr kam der Ortsbeirat zusammen, um über die aktuellen Themen des Stadtteils zu sprechen. Möglich machte das ein Hygienekonzept, das das Tragen von Masken, Abstandhalten und regelmäßiges Lüften umfasste.
Auf der Tagesordnung stand die Besprechung der Baufortschritte auf Hof Hammer. Investor und Vertreter der Stadt kamen zusammen, um den Ortsbeirat über den aktuellen Stand des inklusiven Wohnprojekts zu unterrichten.
Robert Demandt, zuständig für die Projektsteuerung, berichtete, dass nun die wesentlichen Abbrucharbeiten erfolgt seien. An einigen Baufeldern wird schon gearbeitet, Anträge für andere Baufelder seien bereits gestellt. Zudem haben die Arbeiten an der Erschließungsstraße begonnen. Die Gas-, Wasser- und Stromversorgung sei so gut wie gewährleistet.
Auf die Frage, wann man mit einer Fertigstellung des Wohnprojekts rechnen könne, antwortete Investor Michael Demandt, dass man den Oktober 2023 anpeile. Bei optimistischer Betrachtung, könne auch die Mitte des Jahres 2022 realistisch sein.
Der leitende Mitarbeiter Johannes Karl sprach ebenfalls und betonte die Naturverbundenheit und die Gutsstruktur, die man beibehalten wolle. „Der Baumbestand soll erhalten bleiben, um eine Parkstruktur mit grünen Korridoren zu schaffen“, sagte Karl über die Anlage.
Der Ortsbeiratsvorsitzende Winfried Jöhnk (SPD) offenbarte das Gefühl, einen „gewissen Dissens zu spüren. Deswegen war es mir wichtig beide Parteien – Stadt und Investor – an einen Tisch zu bringen“. Vertreter der Stadt räumten ein, dass es im Februar Ungereimtheiten gegeben hätte. Nun aber pflege man einen kurzen Draht zum Vorhabenträger, um Unklarheiten schnellstmöglich beseitigen zu können.
Dagmar Hirdes (B90 / Grüne) resümierte: „Die Informationen heute geben uns einen Hauch von Hoffnung. Doch nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist Vorsicht geboten.“ In der Tat wurden zahlreiche Bauvorhaben in der Vergangenheit nach hinten geschoben und Fristen verlängert, weil artenschutzrechtliche Probleme auftraten und Bauanträge nicht eingereicht wurden. Dennoch schauen Investor, Stadt und Ortsbeirat ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft.
Zum Abschluss der Sitzung gab Dagmar Hirdes bekannt, dass sie wieder als Ratsfrau tätig sein wird und sich dementsprechend sukzessive aus dem Ortsbeirat zurückzieht. Damit geht einher, dass sie ihren Posten als Stellvertreterin aufgibt. Die Wahl einer neuen Stellvertreterin soll bei der nächsten Sitzung am 15. September stattfinden.
Text: Kai Gries; Foto: ©Gries