Dieses Jahr feiern die Störche ihren 120. Geburtstag. Anfangs kickten zehn Kieler Unentwegte gegen eine Lübecker Auswahl unweit des Phönix-Sportplatzes an der Travemünder Allee zum ersten Mal offiziell gegen das Leder.
Die KSV Holstein von 1900 e.V. ist einer der traditionsreichsten Vereine im Norden. Seit 1911 spielen die Störche auf dem Holsteinplatz, heute Holstein-Stadion. Im Jahr 1912 holte Holstein durch ein 1:0 gegen den Karlsruher FV als erster norddeutscher Verein die Deutsche Fußballmeisterschaft und errang 1910 und 1930 die Vizemeisterschaft.
Holstein-Spieler gehörten vor dem Zweiten Weltkrieg immer mal wieder zum Kader der Fußball-Nationalmannschaft. Rekordnationalspieler ist Torhüter Adsch Werner (Holsteins Nummer Eins von 1900 bis 1923) mit 13 Einsätzen. Der letzte Erfolg bei der Deutschen Meisterschaft war 1943 mit Platz drei.
Nach dem Krieg war Holstein bis zur Einführung der 1. Bundesliga 1963 erstklassig. Aus dieser Zeit stammt auch der ewige Zuschauerrekord. Am 23. März 1951 sahen 30.000 Zuschauer das 3:3 im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV. Die letzte Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft war 1953.
1965 verpassten die Störche als Nordmeister durch eine unglückliche 0:1-Aufstiegsrunden-Niederlage am Gladbacher Bökelberg den Aufstieg in die Bundesliga. 1974 rutschte Holstein sogar erstmals in die Drittklassigkeit ab. Die Jahre 1978 bis 1981 waren seitdem die einzigen Jahre in der zweiten Liga Nord.
Seitdem spielte Holstein – abgesehen von vier Jahren in der Viertklassigkeit – in der dritthöchsten Spielklasse. Mit Trainer Markus Anfang gelang im Mai 2017 nach 36 Jahren der lang ersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Ende der Zweitliga-Saison 2017 / 18 erreichte Holstein als Tabellendritter die Relegation gegen den Erstligisten VfL Wolfsburg. Die Störche unterlagen mit 1:3 / 0:1, dennoch war das Erreichen der Aufstiegsspiele der größte Erfolg der Vereinsgeschichte seit 1965.
Die Saison 2020 / 21 ist bereits die vierte Zweitliga-Saison der Störche in Folge. Insgesamt ist es für die Kieler die siebte Spielzeit im Bundesliga-Unterhaus.
Von 1935 bis 1950 war Franz Linken unumstrittener Torjäger und langjähriger Spielführer der Störche. Der spätere Bundesliga-Trainer traf im wohl größten Spiel der Vereinsgeschichte, dem 4:1-Sieg im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft 1943 gegen den damals schier unbesiegbaren FC Schalke 04, zweimal ins Schwarze.
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