Jeden Mittwoch von 19-21 Uhr trifft sich das eingeschweißte Team der 49- bis über 80-Jährigen, um gemeinsam Kraft und Ausdauer zu trainieren. Das Wichtigste dabei: bis ins hohe Alter hinein so beweglich wie möglich zu bleiben. Auch außerhalb der Sporthalle stellen sich die Mitglieder deshalb ein jahresfüllendes Programm zusammen.
Die Anfänge der Männerfitness des THW Kiel reichen bis ins Jahr 1970 zurück. Damals fand sich eine kleine Gruppe von zehn Männern – alle um die 30 Jahre alt – zusammen, um gemeinsam Sport zu treiben. „Das erklärte Ziel lautete damals, Männer, die durch ihre Berufe sitzgeschädigt waren, wieder in Bewegung zu bringen“, erklärt Klaus Heinisch, der seit etwa acht Jahren gemeinsam mit Uwe Brandt das Training als Übungsleiter organisiert. Die Idee traf schnell auf Begeisterung und so wuchs die Gruppe im Laufe der Jahre auf bis zu 50 aktive Sportler an.
„Heute nehmen meist noch etwa 15 bis 18 Männer am wöchentlichen Training teil“, so Uwe Wriedt, der als Mitglied der Gruppe deren Geschichte in Wort und Bild genau festhält. Der älteste Sportler der Gruppe sei inzwischen 88 Jahre alt. Eine beachtliche Leistung, schließlich habe das Training schon manch jüngeren Sportler zum Aufgeben bewogen, so Klaus Heinisch.
Eine Trainingseinheit besteht meist aus einer Aufwärmrunde mit leichtem Laufen sowie Dehn- und Streckübungen, anschließend folgt Zirkeltraining mit Bewegungs- und Kraftabläufen oder Training mit verschiedensten Geräten: Thera-Bänder, Trampoline, Medizinbälle, Kästen, Bänke, Sprossenwände – zum Einsatz kommt eigentlich alles, was die kleine Halle der Theodor-Heuss-Schule in Hassee zu bieten hat. „In meinem Training versuche ich meist, alle Muskelgruppen mindestens einmal anzusprechen, um so den gesamten Körper wieder in Schwung zu bringen. Auch Übungen zur Verbesserung der Koordination sind dabei, denn die muss im Alter häufig besonders trainiert werden“, weiß Klaus Heinisch.
Doch die Männer treiben nicht nur gemeinsam Sport. Kulturelle Ausflüge, etwa zu den Museen im Umland, stehen genauso auf dem Programm wie die inzwischen viertägige Himmelfahrtstour. Im Sommer, wenn die Sporthallen der Schulen in den Ferien geschlossen bleiben, fahren die Mitglieder gemeinsam Fahrrad, rudern oder gehen baden. „Sogar Stand UP Paddling haben wir schon ausprobiert“, freut sich Uwe Wriedt. In den kälteren Wintermonaten gehören z.B. der Punschabend und das Grünkohlessen in gemütlicher Runde zum festen Programm.
„Bei uns geht es eben nicht nur um den Sport, sondern vor allem auch um Geselligkeit. Dahingehend ist unsere Gruppe schon etwas ganz Besonderes“, so Wriedt. „Das ist das beste Beispiel, warum es sich in jedem Alter lohnt, Sport zu treiben“, ergänzt Klaus Heinisch. Wer die Gruppe kennenlernen und sich selbst fit halten möchte, ist jeden Mittwoch von 19-21 Uhr herzlich zu einem Probetraining eingeladen.
Foto:© Uwe Wriedt