Der Ortsbeirat Russee / Hammer / Demühlen fand sich am 15. Juni zusammen, um über die Auswirkungen des Veloroutenplans auf die Stadtteile zu diskutieren und bekräftigte alte Forderungen. Die Neugestaltung der Bushaltestelle „Redderkamp“ wird Auswirkungen auf die Mobilität der meisten Menschen in Russee haben.
Der Ortsbeirat (OBR) besprach die Pläne der Stadt Kiel, den Radverkehr bis 2035 auszubauen. Der Routennetzplan sieht eine Einteilung in Haupt-, Neben- und Premiumrouten vor. Für die Stadtteile Russee und Hammer sind allerdings nur Haupt- und Nebenrouten geplant und keine der prestigeträchtigen Premiumrouten nach dem Vorbild der Veloroute 10. Die Einteilung richtet sich nach der voraussichtlichen Anzahl an Radfahrenden pro Tag.
Der OBR-Vorsitzende Winfried Jöhnk (SPD) sagte dazu: „Ich wünsche mir, dass der Ortsbeirat die alten Forderungen bekräftigt.“ Konkret gemeint sind einerseits die Umwidmungen eines Teils der Spreeallee und des Redderkamps zu Fahrradstraßen. Andererseits der lang erbetene Durchstich bei der Demühlener Straße zum Aldi. Anwesende Bürger betonten, dass vor allem die Umwidmungen wichtig seien. Da die Verkehrslage für Radfahrende in der Rendsburger Landstraße suboptimal sei und wiederkehrend Konflikte zwischen Rad- und Autofahrenden provoziere, könne insbesondere der Redderkamp zur Entspannung der Lage beitragen.
Ein Beispiel, dass diese Lösung gelingen kann, lässt sich in der Innenstadt finden. Dort verläuft die Gerhardstraße als Fahrradstraße parallel zur Holtenauer Straße. Bezüglich der Umwidmungen zeigte sich Guido Ostendorp (Grüne) zuversichtlich. Die Umwidmungen „werden nicht problematisch sein“. Dennoch bleiben sie eine Frage der Zeit.
Barrierearme Bushaltestelle
Die Bushaltestelle „Redderkamp“ soll in beide Richtungen barrierearm neugestaltet werden. Zwar ist kein Unterstand, dafür aber eine Erhöhung des Bordsteins und der Einsatz von Fahrradständern und speziellen Bordsteinen, die Blinden eine bessere Orientierung ermöglichen, geplant. Die Baumaßnahme wird Auswirkungen auf den Verkehr im Stadtteil haben. Die KVG wird weite Teile des Berliner Viertels nicht bedienen können. Daher soll ein Shuttlebus die Anbindung der Bewohner*innen an den regulären Linienverkehr aufrechterhalten. Auch Autofahrende sind betroffen. Die erwartete Bauzeit beträgt sechs Wochen.
Vorsicht vor Trickbetrügern
Der Leiter der Polizeidienststelle Hassee, Andreas Panizzi, warnte vor falschen Polizisten am Telefon. Die Trickbetrüger wollten vorrangig ältere Menschen in die Falle locken, damit sie private, hochsensible Daten preisgeben. „Die Polizei wird sie niemals aktiv anrufen. Wir kommen eher persönlich vorbei.“ Panizzi bat die Bürger, wachsam zu bleiben und ihnen nahestehende ältere Menschen zu schützen. Wer solch einen Fall mitbekommt, ist aufgefordert, ihn der Polizei zu melden.
Im Juli macht der Ortsbeirat Sommerpause, weshalb die nächste Sitzung erst am 17. August 2021 stattfinden wird.
Text: Gries; Foto: ©Gries