Mit den jeweils aktuellen Hygieneregeln hatte sich auch die Ausbildungsform bei der Freiwilligen Feuerwehr Kiel-Russee verändert. Dies war, neben dem Einsatzgeschehen, Ehrungen und Beförderungen, das Thema der Jahreshauptversammlung im Russeer Feuerwehrhaus.
Treffen in Präsenz waren gerade am Anfang der Corona-Pandemie nicht möglich. Für den Ernstfall ausgebildet werden mussten die Männer und Frauen trotzdem. „Ausfallen lassen war für uns keine Alternative“, berichtete Wehrführer Arne Beeck bei der Versammlung. So ging es mit den allerersten Onlinediensten los. „Einer hat mit Maske gefilmt, der Ausbilder hat dann Fahrzeuge und Material gezeigt. Unsere Kameradinnen und Kameraden konnten den Stream zu Hause am Bildschirm verfolgen.“ Diese Form der Wissensvermittlung wurde nach Aussage von Beeck gut angenommen.
Feste und Geselligkeit waren in den vergangenen zwei Jahren nicht möglich. Das schlug sich aber nicht in der Motivation der 75 Männer und Frauen nieder. Insgesamt waren die Russeer Feuerwehrleute 2021 dann auch 94-mal gefordert. Eines fällt auf: „Seit Beginn der Pandemie gab es deutlich weniger Alarmierungen für angebranntes Essen und damit weniger Brandeinsätze als in den Vorjahren“, sagte Gruppenführer Niklas Wendt. Deutlich erhöht hat sich im Verhältnis die Zahl der technischen Hilfeleistungen. Dazu zählen beispielsweise wetterbedingte Einsätze infolge von Starkregen oder Sturm.
Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurden unter anderen Ralf Seibel und Hendrik Jöhnk geehrt. Seibel erhielt als Vordenker der sogenannten Logistikgruppe von Landesbrandmeister Frank Homrich das Schleswig-Holsteinische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze. Hendrik Jöhnk ist seit 40 Jahren Mitglied der Freiwilligen in Russee und erhielt das Ehrenbeil der Wehr. Mit Stefan Reißig und Christoph Erfurt gibt es zwei neue Gruppenführer. „Ohne die Rückendeckung von Familie und Freunden wäre unser Ehrenamt zum Wohle aller so nicht möglich. Unser Ziel bleibt es weiterhin, ein starker und verlässlicher Teil der Feuerwehr Kiel zu sein“, betonte Arne Beeck in seinem Schlusswort.
Christin Beeck