Die Räumlichkeiten der Anlaufstelle Nachbarschaft (anna) Hassee in der Hamburger Chaussee 75 sind hell und offen. Das ist zum einen gut, hat aber auch so seine Nachteile.
„Mit mehreren Leuten an einem Tisch wurde der Austausch akustisch schwierig“, berichtet anna-Leiterin Anika Schütt von der Diakonie Altholstein. Der Widerhall war zu groß, Vorhänge wegen des Brandschutzes jedoch nicht möglich. Gerade jetzt, wo Veranstaltungen und Gruppenaktivitäten in der anna wieder Fahrt aufnehmen, musste eine Lösung her.
Auf der Suche nach Abhilfe stellte sich heraus, dass, was dem Einen als Problem erscheint, für den Anderen eine Chance ist, das eigene Schaffen sichtbar zu machen und Sinn zu stiften. Die Bewohnenden des Van-der-Camer-Hauses haben sich das Akustik-Problem zur Aufgabe gemacht und konnten mit Kreativität bessere Gegebenheiten in den Räumen schaffen.
Im Zeitraum von neun Wochen gestalteten die Klientinnen und Klienten der sozialpsychiatrischen Hilfen der stadt.mission.mensch mit Unterstützung zweier Ergotherapeutinnen fünf Kunstwerke mit natürlichen und schalldämmenden Materialien.
„Das Präparieren der Moose war teils sehr aufwendig“, berichtet Ergotherapeutin Josephine Bollow. „Durch die Vielfalt an verwendeten Techniken konnte sich jeder Künstler und jede Künstlerin entsprechend der eigenen Fähigkeiten gut einbringen.“
Die Erkundung und Erweiterung des Sozialraums für die Beteiligten sei außerdem ein positiver Effekt dieser Kooperation. „Es ist toll zu sehen, wie aus dieser anfänglichen Problemstellung ein Mehrwert für alle Beteiligten gewachsen ist“, betont Anika Schütt und hofft darauf, dass diese Bilder auch ein wenig neugierig auf die vielfältige und hilfsbereite Nachbarschaft in Hassee machen. Zukünftige Kooperationen beispielsweise zu den Themen Nachhaltigkeit, Bewegung und Kreativität unterstützen beide Institutionen gern und laden die Nachbarschaft herzlich ein, sich mit Ideen einzubringen.