250 Jahre ist es nun schon her, dass für die Dörfer Hassee, Russee, Demühlen und Hasseldieksdamm eine erste Schule errichtet wurde, um die 1768 von der Leibeigenschaft befreiten Bauernkinder zu unterrichten.
Im Jahr 1766 wurde das erste Mal in Dokumenten über einen Plan für eine zukünftige Schule geschrieben. 1772 wurde die Genehmigung seitens der Obrigkeit erteilt, eine Schule errichten zu dürfen. Im August 1772 gab es eine schriftliche Vereinbarung mit dem ersten Schulmeister der Hasseer Schule, Joachim Detlev Jeßen. 1810 hatte die Schule im Winter bereits 120 Kinder, von denen 53 aus Hassee stammten. Die Schule wuchs weiter an und so wurde es bald erforderlich, dass ein neues Schulgebäude hermusste.
Zur Schwelle des 20. Jahrhunderts hatte das Schulhaus nur zwei Schulstuben, in denen 72 Schüler unterrichtet werden konnten. Die Schule hatte zu jener Zeit aber über 200 Schüler, also überaus beengte Verhältnisse. Aufgrund der Enge entschieden die Behörden die Trennung der Schule nach Ortschaften, sodass Russee / Hasseldieksdamm einerseits und Hassee andererseits getrennte Schulen errichten mussten.
1875 kam es zu einem Brand, der die Schule in Hassee komplett zerstörte. Es musste rasch eine neue Schule her, ab 1876 in der Rendsburger Landstraße 117. Die allgemeine Verstädterung in der unmittelbaren Nähe zu Kiel führte dazu, dass nur 20 Jahre später an die noch neue Schule ein Erweiterungsbau angeschlossen wurde.
Zur Jahrhundertwende waren die Schulklassen nach Geschlechtern getrennt. Es gab eine Knaben- und eine Mädchenschule. Für die Mädchenschule wurde 1904 ein eigenes Schulhaus gebaut. Nur die Turnhalle und der Schulhof wurden gemeinsam genutzt.
Als Hassee 1910 eingemeindet wurde, blieb der Raum weiterhin sehr eng, sodass teilweise die Lehrerschaft mehrere Klassen gemeinsam unterrichten musste. Es war üblich, dass es Klassen mit 40 bis 50 Schülern gab. Die beiden Weltkriege waren eine sehr aufreibende Zeit auch für das Schulwesen. Ab September 1945 konnte wieder unterrichtet werden, jedoch in Räumen ohne Fenster und mit teilweise undichten Dächern. Es gab keine Bücher, nichts zum Schreiben. Die ersten Lehrmittel erreichten die neuen Schulen Hassee I und II erst im Frühjahr 1946. Damals gab es an jeder Schule jeweils um die 900 Schüler. Die Schulen mussten wegen der knappen Räume im wöchentlichen Wechsel im selben Gebäude unterrichten. Nur langsam konnte sich die Lage mit den Jahren stabilisieren, sodass ein halbwegs normaler Unterricht möglich wurde.
Im Jahre 1955 wurde die Mädchenschule in Albert-Schweitzer-Schule umbenannt, 1961 folgte die Knabenschule mit einer Umbenennung in Theodor-Heuss-Schule. In dieser Zeit wurde generell viel gebaut. Und so kam schließlich in den 1960er-Jahren zu einem zentralen Schulneubau, der 1965 eingeweiht und bezogen werden konnte. Ein Jahr später wurde die Trennung zwischen Knaben- und Mädchenschule aufgehoben.
Ab dem Jahre 1967 wurden beide Schulen zur Theodor-Heuss-Schule zusammengelegt.
1991 wurde beschlossen, dass die neue Gesamtschule in die bestehenden Gebäude der Theodor-Heuss-Schule, bis dahin eine Grund- und Hauptschule, einziehen sollte. Damit wurde es notwendig, dass die noch bestehende Grundschule einen neuen Platz bekam und so wurde in unmittelbarer Nähe ein Neubau errichtet, der nach nicht einmal einjähriger Bauzeit im Oktober 1995 eingeweiht wurde. Bereits im August 1995 konnten die ersten Klassenräume genutzt werden.
Damit brach in Hassee endgültig eine neue Ära an. Von nun an gab es eine Theodor-Heuss-Schule als Grundschule und seit 1991/92 eine Integrierte Gesamtschule, heute Gemeinschaftsschule Hassee (GemS Hassee), die ein eigenes Schulkonzept verfolgt.
Die vormalige Enge der alten Gebäude, in denen Klassen mit bis zu 50 Schülern Platz finden mussten, sind vorüber. RK