Auszeichnung als nachhaltigste Großstadt

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2021 geht an Kiel. Die Landeshauptstadt setzte sich in dem renommierten Wettbewerb – dem größten seiner Art in Europa – gegen die Mitnominierten München und Stuttgart durch. Mit dem Preis werden Kommunen prämiert, die sich dem Wandel mit einer umfassenden, nachhaltigen Stadtentwicklung stellen.

Kiel erhält die Auszeichnung in der Kategorie Großstädte.
„Neben vorbildlichem Engagement in den Bereichen Klimaschutz und soziale Teilhabe setzen alle drei Städte auf eine starke bürgerschaftliche Beteiligung. So legen sie das Fundament für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung“, erklärt Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises.
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer freut sich über die Auszeichnung: „Für Kiel und die Welt: global denken, lokal durchstarten – das ist das Motto unseres Nachhaltigkeitsengagements. Der Preis ist eine tolle Anerkennung für das, was wir hier in den vergangenen Jahren angestoßen haben. Er ist aber vor allem ein Auftrag, dass wir uns weiterhin mit Mut, Klarsicht und Leidenschaft den großen Herausforderungen der Zukunft stellen. Ich freue mich über alle Engagierten – Kieler*innen, Unternehmer*innen, Wissenschaftler*innen und Investor*innen – die dazu beitragen, unsere Stadt in puncto Nachhaltigkeit voranzubringen und unsere Vorbildfunktion weiter auszubauen. Es gibt noch viel zu tun!“
„Ich freue mich riesig, dass wir gewonnen haben“, sagt auch Stadtpräsident Hans-Werner Tovar. „Das gibt uns einen Extraschub Motivation, unsere Arbeit an und mit den Sustainable Development Goals (SDG) fortzusetzen. Der Preis gehört aber auch den vielen Kieler*innen, die sich mit nachhaltigen Projekten, Start-ups und Zero-Waste-Initiativen für eine nachhaltige Zukunft engagieren.“
Das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro will die Landeshauptstadt Kiel nutzen, um sich noch stärker im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) zu engagieren.
Schon jetzt kooperiert das Klimaschutzteam der Stadt eng mit der Förde-vhs und dem Ferienpassbüro. Sowohl das Klimaschutzteam als auch die Koordinierungsstelle kommunale Entwicklungspolitik bieten in Kooperation mit dem Programm „Bildung trifft Entwicklung“ kostenlose Workshops für Schulklassen rund um die Themen Klima- und Umweltschutz, globale Gerechtigkeit sowie die Sustainable Development Goals an.
Auch in der Stadtgesellschaft – zum Beispiel in der Wissenschaft, in Schulen oder in Stiftungen – gibt es viele BNE-Engagierte. Bisher besteht aber noch kein institutionalisierter Austausch. Das Preisgeld soll daher dafür eingesetzt werden, alle Akteur*innen zusammenzubringen und ein Kieler BNE-Netzwerk zu institutionalisieren.
Ende Juni hatte sich die Landeshauptstadt der Jury des DNP bei einer Videokonferenz im Ostseekai präsentiert. Dabei stellte Oberbürgermeister Kämpfer die Verbindung von globaler und lokaler Verantwortung in Zusammenhang mit Kiels Lage am Meer. Er hob die Bedeutung als Meeresschutzstadt und als Hafen zur Welt heraus und betonte auch die Zusammenarbeit mit den Partnerregionen Moshi District (Tansania) und Hatay (Türkei).
Ein wesentlicher Aspekt des Kieler Nachhaltigkeitsverständnisses ist zudem die rege Beteiligung der Bürger*innen an der Entwicklung der Stadt – sei es über formale Beiräte, Projektförderungen oder auch einen lebhaften informellen Austausch.
Ein Video der Präsentation und weitere Informationen sind unter www.kiel.de/dnp zu finden.

Die Preisverleihung soll in Kiel stattfinden, ein Datum dafür steht noch nicht fest. Die Auszeichnung wird seit 2012 von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. (DNP) vergeben und ist mit einer Fördersumme von jeweils 30.000 Euro von der Allianz Umweltstiftung dotiert.

Auszug aus der Kurzbegründung der Jury:
„Als Agenda-2030-Kommune und einzige deutsche Landeshauptstadt am Meer, sieht sich Kiel in besonderer Verantwortung zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele, vor allem in puncto Klimaschutz. So ist Kiel seit 1996 Klimaschutzstadt, rief als erste deutsche Landeshauptstadt den Klimanotstand aus und will noch deutlich vor 2050 klimaneutral werden.“

Foto: ©Bodo Quante