Auszeichnung für gute Nachbarschaft und vorbildliches Energiekonzept

Stolz präsentieren die Vertreter der Siedlergemeinschaft die Urkunde für den zweiten Platz und einen Scheck über 900 Euro. Foto: William Veder

Siedlergemeinschaft erhält Auszeichnung beim Bundeswettbewerb „Nachhaltige Siedlung“

Die Siedlergemeinschaft Hammer-Russee-Demühlen hat dieses Jahr am 28. Bundeswettbewerb des Verbandes Wohneigentum teilgenommen. Jetzt haben sie das Ergebnis erhalten.

Die Mühen haben sich gelohnt, denn die Gemeinschaft hat einen beachtlichen zweiten Platz belegt. Das Ergebnis im Bundeswettbewerb, der unter dem Motto „Wohneigentum – für Generationen handeln. Resiliente Siedlungen – sozial und ökologisch“ stand, basierte vor allem auf vier Bewertungskriterien: energieeffizientes Bauen, Barrierefreiheit, Ökologie und soziale Aspekte.

Besonders beim letzten Kriterium, bei dem es auch um die Pflege aktiver Nachbarschaften geht, konnte die Gemeinschaft punkten. „Das ist in Hammer so“, berichtet Carsten Steffens über seine Nachbarschaft und erklärt weiter: „Seit 2000 lebe ich in Hammer. Ich bin mit offenen Armen empfangen worden.“ Gelobt hat die Jury aber nicht nur das offene Miteinander der Siedler, sondern auch die gegenseitige Unterstützung in der Nachbarschaft. „Füreinander da sein“, fasst Steffens den Umgang zusammen.

Dieser nachbarschaftliche Zusammenhalt wird auch in der Art deutlich, in der die Gemeinschaft die Begutachtung organisierte. „Wir hatten eine tolle Präsentation im Sommer bei bestem Wetter. Da sind wir als Alleinstellungsmerkmal mit Fahrrädern mit der Jury gefahren. Da haben wir einfach nur verschiedene Nachbarn gefragt, ob sie für ein paar Stunden ein Fahrrad entbehren können“, erinnert sich der Vereinsvorsitzende. Und tatsächlich wurden gleich mehrere Fahrräder bereitgestellt.

Im Urteil der Jury ist allerdings auch die Entwicklung eines Energie- und Quartierskonzeptes für den Umstieg auf erneuerbare Energien lobend erwähnt. Teile davon sind beispielsweise das Vortrags- und Infoprogramm sowie die Errichtung einer Umwelt-AG. Ausgangspunkt sei laut Steffens der ökologische Vorreiter Peter Zimmermann gewesen, der gute Kontakte zu den Kieler Stadtwerken hat. „Wir haben uns mit den Stadtwerken unterhalten, sind an Energieberater gekommen und haben erste Infoveranstaltungen mit der Verbraucherzentrale gemacht. So wurde der Kreis immer größer“, erzählt Steffens. Die nötige Expertise kam auch von den Menschen der Gemeinschaft. „Einer ist Architekt, ein anderer ist Zimmermann und kennt sich sehr gut mit Dämmung aus. Außerdem haben wir jemanden in Hammer, der sich mit dem ganzen Bereich Wärmepumpe und Photovoltaik auseinandergesetzt hat.“
Carsten Steffens berichtet, dass bereits an neuen Projekten gearbeitet wird. Dazu gehört zum Beispiel die „Tauschbude Hammer“ nahe der Uwe-Jens-Lornsen-Schule. „Das wird nicht nur so ein kleiner Bücherschrank, das kann ja jeder, sondern das soll ein bisschen größer werden“, erklärt er. Die Tauschbude soll auch „Aufenthaltsqualität“ bieten.
Carsten Steffens freut sich über die Dynamik in der Gemeinschaft: „Das ist wie so ein Tanker. Den bekommt man gar nicht mehr zum Bremsen.“

Das Preisgeld von 900 Euro wird einen gemeinschaftlichen Zweck erfüllen. „Von dem Preisgeld wollen wir für unsere Mitglieder eine Wärmebildkamera kaufen.“ Damit kann aufgedeckt werden, ob an Wänden durch schlechte Dämmung Wärme verloren geht. „Unsere Mitglieder haben dann auch was davon“, erklärt der Vereinsvorsitzende. LT