Das Windvorranggebiet am östlichen Rand der Gemeinde ist bei Bürgern wie Politikern umstritten. Nach einer Einwohnerversammlung hat die Selbstverwaltung eine negative Stellungnahme in Auftrag gegeben. In der Sitzung der Gemeindevertretung am 21. Juni wurde erneut kontrovers diskutiert.
Gleich zu Beginn der öffentlichen Sitzung hatte Bürgermeister Olaf Plambeck auf eine von Bündnis 90/ Grüne gestellte Anfrage zu antworten. Die elf Punkte hinterfragten Ziel und Inhalt der von einer Fachanwaltskanzlei erarbeiteten Stellungnahme kritisch. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ablauf und stolz auf die Verwaltung“, so Plambeck. Denn mit der Stellungnahme seien Vorgaben durch den Umwelt- und Wegeausschuss wie der Einwohnerversammlung in kürzester Zeit umgesetzt worden.
Dass das nicht alle so sehen, wurde im Verlauf der Sitzung nur zu deutlich, als über die Beschlussvorlage zur Abgabe der Windkraft-Stellungnahme abgestimmt werden sollte. Vor allem Achim Lorenzen (Bündnis 90/ Grüne) beklagte vehement die in seinen Augen vertane Chance für die nachhaltige Energieversorgung. Die Argumente der Stellungnahme seien teils sachlich falsch und dienten nur dem Sankt-Florians-Prinzip. „Damit wir unsere Smartphones laden können, sollen sich Windkraftanlagen in anderen Gemeinden drehen“, so Lorenzen.
Das mochten die gut zahlreich erschienenen Einwohner nicht gern hören, es gab einige Unruhe. Alle anderen Fraktionen sprachen sich engagiert für die negative Stellungnahme aus und damit letztlich gegen die Windkraft in Flintbek. Dr. Michael Hiob (UWF) hielt auch bei der sog. Energiewende eine Abwägung der Mittel für erforderlich und erhielt einigen Zuspruch. Die beantragte namentliche Abstimmung war auch Bündnis 90/Grüne nur zu recht, doch fiel das Ergebnis dem Verlauf der Debatte gemäß aus.
Mit deutlicher Mehrheit stimmte die Gemeindevertretung für die negative Stellungnahme, Bündnis 90/Grüne blieben mit ihrer Ablehnung allein. Ob damit der Windkraft zwischen Eidertal und Kleinflintbeker Moor tatsächlich etwas entgegengesetzt ist, wird erst die Zukunft zeigen.
Text: Sellhoff