Kommunalverein Meimersdorf hat den Dorfplatz-Wettbewerb gewonnen
Der Heimatbund hat gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag den Wettbewerb „Dorfplätze in Schleswig-Holstein – Lebendige Plätze für Mensch und Natur“ ausgerufen.
Aus 25 Bewerbungen kamen zwölf in die engere Auswahl. Am 23. September kam die Jury nach Meimersdorf, um den Dorfplatz unter die Lupe zu nehmen. Der Platz fällt in die Kategorie „historisch wertvoll“ und hat dort einen der beiden ersten Plätze gewonnen. Des Weiteren teilt sich der Wettbewerb in die Kategorien „Neue“ und „Dorfpark“ ein. Diese Aufteilung hat sich erst nach dem Eingang der ersten Bewerbungen entwickelt.
Der Preis wird auf die jeweiligen Gewinner abgestimmt. „Jeder Dorfplatz ist anders und individuell. Wir können nicht pauschal sagen, was welchen Dorfplatz verbessern kann“, sagte Projektleiterin Dagmar Andresen. „Die Wünsche und Bedürfnisse sind so individuell, wie jeder Dorfplatz einzigartig ist und seine eigene Geschichte hat.“
Der Preis wird durch die Bingo-Umweltlotterie, den Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein und die Firma Jorkisch finanziert. Die Bewertungskriterien beziehen sich auf die Bereiche Ökologie, soziales Engagement, Platzpflege und auch auf die Frage, was für die Dorfgemeinschaft angeboten wird.
Dieser Dorfplatz ist insofern besonders, als er eine groß angelegte Grünfläche ist, die in der Dorfmitte von den anliegenden Häusern und Höfen umrahmt wird.
Der im Jahr 1970 gegründete Kommunalverein Meimersdorf wurde durch seine Vorsitzende Julia Neumann und einige Bürgerinnen und Bürger vertreten. Der Verein möchte das Spritzenhaus besser nutzen. Hierzu sollen die Tore neu gestrichen werden, um dem Gebäude zu altem Glanz zu verhelfen. Der Innenraum soll als Lagerraum für das Veranstaltungs-Equipment des Kommunalvereins genutzt werden.
Das Herzstück des Dorfplatzes ist die große Eiche im Zentrum. Sie wurde 1898 als Doppeleiche zum 50-jährigen Jubiläum der Schleswig-Holsteinischen Erhebung gepflanzt. Ein Gedenkstein ist angedacht.
„Wenn man um die Geschichte weiß, so kann man sie auch würdigen“, erzählte Johann Böhling. Der Dorfplatz hat seine eigene Geschichte. Die ältesten Bäume stammen aus dem Jahr 1842. Ursprünglich hatte dieser Platz drei Teiche, von denen einer zugeschüttet wurde. Die beiden noch vorhandenen Teiche, ein ehemaliger Feuerlöschteich und ein ehemaliger Schwimmteich, sollen als Biotope erhalten bleiben. Die hohe Biodiversität der Teiche, die keinen Zaun haben, sondern einen natürlichen Schutzwall aus Schilf, ist der Jury positiv aufgefallen.
Um die Biodiversität weiter zu fördern, wurden auch Nistkästen rund um den Dorfplatz angehängt, doch nicht nur Vögel und Insekten fühlen sich hier wohl. Auf den teilweise noch historischen Höfen rund um den Dorfplatz gibt es auch Fledermäuse.
Der Grillplatz soll in Zukunft öfter genutzt werden, wodurch der Dorfplatz noch mehr ein Ort der Gemeinschaft und Zusammenkunft werden soll. Veranstaltungen wie das Maibaum- und Tannenbaum-Schmücken, Vogelschießen, Kinderfest oder auch die Ringreiterspiele sollen in Zukunft erhalten bleiben und durch zusätzliche Events noch ausgebaut werden. „Der Dorfplatz ist und war schon immer ein Ort der Zusammenkunft. Auch wenn keine Events stattfinden, nutzen die Kinder den Platz zum Spielen“, so Julia Neumann.
„Ich finde es sehr gut, dass die Dorfthemen hier großgeschrieben und direkt angegangen werden. Umwelt, Kommunikation und Miteinander sind im Einklang“, bemerkte Dagmar Andresen. „Insgesamt bin ich nach der Begehung sehr positiv gestimmt. Dieser Dorfplatz ist schon etwas Besonderes, in der Form, dass er einen Wow-Effekt hat, wenn man hier in das Dorf hineinkommt und diese große freie Fläche sieht.“ JB