Leon Döring gewährt Einblicke in seine Arbeit als Tischtennis-Spartenleiter beim THW Kiel
Seit 2014 spielt der in Hassee aufgewachsene Leon Döring Tischtennis beim THW Kiel. Sechs Jahre später übernimmt er im Alter von 18 Jahren die Leitung der Tischtennis-Abteilung.
Mit welchen Aufgaben und Herausforderungen sich Leon in dieser Rolle konfrontiert sieht und wie es zu seiner Passion für die Kieler Zebras kam, erzählt er im Gespräch mit KIEL LOKAL.
Seit 1949 gehört Tischtennis zu den angebotenen Sportarten des THW Kiel. Mittlerweile umfasst die Sparte rund 50 Mitglieder, die sich auf fünf Herren- und zwei Jugendmannschaften verteilen. Eines dieser Mitglieder ist der in der vierten Mannschaft aktive Leon Döring. Der 21-Jährige kam über die Tischtennis-AG der Käthe-Kollwitz-Schule zum Turnverein Hassee-Winterbek. „Die AG hat mir damals so viel Spaß gemacht, dass ich mich dazu entschieden habe, in einem Verein weiterzuspielen“, erinnert sich Leon zurück. Die Entscheidung für den THW lag für den unweit des Vereinsheims aufgewachsenen Hasseer auf der Hand.
Hart, aber fair
Eine Platte, zwei Schläger und ein Ball: Das ist die Rezeptur der schnellsten Rückschlagsportart der Welt. Neben einem schnellen Reaktionsvermögen und technischem Feingefühl verlangt Tischtennis den Spielerinnen und Spielern zusätzlich auch eine nicht zu unterschätzende körperliche Belastung ab. „Wenn man die Sportart richtig ausübt, kann sie insbesondere für die Beinmuskulatur sehr intensiv sein“, betont Leon Döring. Die Intensität untergräbt jedoch nicht diejenige Eigenschaft, die der junge Abteilungsleiter am meisten am Tischtennis wertschätzt: die Spielkultur. „In jeder Spielklasse wird sehr viel Wert auf Fair Play gelegt. Das ist wirklich etwas Besonderes“, unterstreicht er. Am eigenen Leib erfahren hat er das im Rahmen eines Punktspiels im Jugendbereich. Während eines Ballwechsels im dritten und entscheidenden Satz touchiert Leons Rückschlag die hintere Kante der Spielplatte, ohne dass der Schiedsrichter davon Notiz nahm. Was danach folgte, stellt für Leon bis heute einen speziellen Moment in seiner noch jungen Tischtennis-Laufbahn dar. „Der Gegenspieler hat die Entscheidung des Schiedsrichters trotz des engen Spielstandes korrigiert, wodurch der Punkt schließlich doch für mich gewertet worden ist“, so Leon Döring weiter.
Der Älteste übergibt Abteilung an den Jüngsten
2020 übernahm Leon Döring die Leitung der Tischtennis-Sparte von Rolf Marien, der das Amt 16 Jahre lang bekleidete. „Kurz vorm Abitur rief Rolf mich an und erkundigte sich bei mir, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, fortan die Tischtennis-Abteilung zu leiten“, berichtet der leidenschaftliche Musiker. Wenige Monate nach der telefonischen Zusage folgte dann bei der Mitgliederversammlung im Oktober desselben Jahres die offizielle Amtsübergabe. Seither fungiert Leon neben seinem Lehramtsstudium an der CAU als Ansprechpartner für Mitglieder, als Vertreter der Abteilung bei Vorstandssitzungen und als Bindeglied zwischen dem THW und dem Tischtennis-Verband. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen sowohl das Melden der Mannschaften als auch das Weiterleiten der Aufstellungen.
„Rolf hat sich wirklich sehr viel Zeit genommen, mich einzuarbeiten, sodass mir der Einstieg in die verschiedenen Aufgaben gut gelungen ist“, so Leon Döring. Sowohl im Vorstand als auch innerhalb der Abteilung wurde der neue Abteilungsleiter breit unterstützt. „Meine Mannschaftskollegen scherzten immer, dass der Älteste an den Jüngsten übergibt“, fährt er lachend fort.
Begeistert vom THW Handball
Nicht nur beim Tischtennis, sondern auch beim Handball ist der THW Leons erste Wahl. Damals noch in der Sparkassen-Arena verfolgte er sein erstes Heimspiel gegen die Erzrivalen aus Flensburg aus nächster Nähe. „In der Halle herrschte so eine geile Stimmung, dass ich seitdem, sooft es die Zeit hergibt, zu den Heimspielen gehe“, berichtet der Handball-Fan.
Für eine der schönsten Erinnerungen des Fan-Daseins sorgte der Besuch des VIP-Bereiches. „Nach dem Abpfiff gab es dort erst ein Büfett, bevor im Raum ein kleines Podest aufgebaut wurde, auf dem dann einige THW-Spieler Platz nahmen und sich den Fragen aus dem Publikum stellten“, berichtet der angehende WiPo- und Latein-Lehrer.
Enges Rennen an der Spitze
Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der letzten Saison schaut Leon Döring mit Zuversicht auf die im August angelaufene neue Spielzeit. Trotz der schmerzhaften Abgänge von Niklas Landin und Sander Sagosen ist der langjährige Fan davon überzeugt, dass die Zebras auch dieses Jahr im Rennen um die Meisterschaft eine Rolle spielen werden. „Wir haben uns mit interessanten Spielern verstärkt. Wenn sich die Mannschaft erst mal eingespielt hat, werden wir wieder oben mitspielen“, so seine Meinung. TI