In Molfsee war KIEL LOKAL zu Gast bei der gebürtigen Sylterin und gelernten Goldschmiedin Sabine Bartens-Lenz. In einer kleinen Seitenstraße lebt sie mit ihrem
Mann Ulrich.
Das Haus ist ein Blickfang, eine Ode an die Kunstwelt. Auf der Brüstung stehen Tonfiguren. Viele bunte Pflanzen schmücken das Grundstück. Eine Holzfigur aus der Eiche des eigenen Gartens wurde vor Ort vom Bildhauer Giotto Bente ausgearbeitet und erstrahlt als sich nach oben streckende Schwimmerin. Es sind die vielen Kleinigkeiten, die einen in eine andere Welt eintauchen lassen.
Die Tür steht bereits offen und ich werde mit einem Kaffee und süßem Gebäck auf herzliche Weise begrüßt. Wir gehen gemeinsam zu Sabines Lieblingsplatz im Haus, wenn es ums Lesen geht.
Gelernte Goldschmiedin
Wir lassen uns auf das rote Sofa nieder und sie erzählt, wie sie zur Goldschmiedin wurde. „Mein Vater war Zahnarzt. Er wollte, dass ich ebenfalls in diesem Beruf arbeite“, verrät sie mit einem Lächeln. Humorvoll erklärt sie weiter, dass sie aber im Kunstunterricht die „bes-ten Zensuren erhalten“ habe und dass dies „die einzig gute Note“ auf ihrem Zeugnis war. So lernte sie beim Goldschmied Wilhelm Burchert in der Atelierwerkstatt in Kiel. „Dort konnte ich meine Kreativität vollends entfalten“, gibt Sabine preis und fügt an, dass sie das „unbedingt wollte“ und sich nicht davon abbringen ließ.
„Vom Hölzchen aufs Stöckchen“
Lange Zeit arbeitete sie in der Domgoldschmiede in Meldorf – zwischen Mitte der 1970er und 90er Jahre. Beim Winterbaden lernte sie Ida Waldeck kennen. Im Gespräch kamen sie „vom Hölzchen aufs Stöckchen“. Sie tauschten sich über die Welt der Malerei und des Goldschmiedens aus. „Ich war so begeistert von ihren Kunstwerken und habe mich direkt in der freien Kunstschule angemeldet“, erzählt sie begeistert. Die „Mondmalerin“ sah in Ida ihre Muse. „Im Leben ist es ja oft so. Das Eine löst das Andere ab.“ Und so nahm die Kunstmalerei ihren Anfang.
Lebensart der Künstlerkultur
Dieses „beschauliche“ Leben hat sie sich immer gewünscht. Sabine war begeistert vom Hamburger Maler Wolfgang Skuluda und der Lebensart der Künstlerkultur. Es schien unbeschwert. „Man trank gerne einen Kaffee und es lief immer schöne Musik“, sagt sie erfreut. „Natürlich hatte ich auch meine Zwänge. Man musste ja seinen Lebensunterhalt verdienen“, fügt die zweifache Mutter an. Ihre heute erwachsenen Söhne sind für sie überraschend beide Ingenieure geworden und kommen beruflich „eher nach dem Opa“. Eine lange Ehe, zwei Kinder, viele Hunde, die sie nach dem Ableben gemalt hat, und viel Kreativität in ihren „Berufungen“ eines bewegten Lebens.
Sabine Bartens-Lenz ist auf ihren Leinwänden in viele Welten eingetaucht. Ihre Hunde, über weitere Tierserien wie Schafe, Fische und ihr „Forellenquintett“, die Porträtmalerei und viele Landschaften hielt sie meist in Acrylfarbe fest.
Viel schöner als die Sonne
Schon als Kind war sie „platt“, weil sie auch tagsüber den Mond beobachten konnte. „Der ist ja viel schöner als die Sonne“, dachte sie schon damals. „So geheimnisvoll hängt er da rum. Diese Schönheit. Dieses unglaubliche Phänomen; mal kleiner, mal größer und in allen erdenklichen Farben“, erzählt sie mit leuchtenden Augen.
Eine Auswahl ihrer Bilder finden Sie in der Galerie auf der Website www.sabine-bartens-lentz.de.
Text: Puderbach; Foto: ©Puderbach