Sie nennen sich selbst die „Lagerkinder“, die Ehemaligen der Flüchtlingsunterkunft in der Rendsburger Landstraße 199. Bis weit in die 1950er-Jahre hatte das Areal vielen Menschen eine Heimat auf Zeit gegeben. Nun findet wieder ein Erinnerungstreffen im THW-Vereinsheim statt.
Wo bis zum Kriegsende 1945 noch über 2.000 Zwangsarbeiter unter unbeschreiblichen Bedingungen gefangen gehalten worden waren, wurden schon kurz darauf Flüchtlingsfamilien einquartiert. Die Zeit drängte: In keinem anderen Land waren so viele Flüchtlinge unterzubringen wie in Schleswig-Holstein. Mit den Flüchtlingstrecks aus dem Osten kamen auch die Familien von Helga Neumann, Elli Patzig und Fredy Seehafer nach Kiel. Alle drei erinnern sich noch heute gut an das Lagerleben als Kind. Seit dem Jahr 2010 organisieren sie gemeinsam ein Treffen der Ehemaligen Lagerkinder.
Trotz aller Entbehrungen und der fraglosen Kargheit der Nachkriegszeit im Lager überwiegen die positiven Erinnerungen. „Das Schönste war immer die Gemeinschaft unter uns Lagerkindern“, betont Fredy Seehafer.
Am 8. Juni wird wieder ein Treffen der Lagerkinder stattfinden. Um 15 Uhr treffen sie sich im THW-Vereinsheim im Krummbogen 79. Dann sind wieder alte Erinnerungen, Bilder und ähnliches gefragt. Auch Gäste sind herzlich willkommen. Fragen zum Treffen beantworten gern Fredy Seehafer unter Telefon 0431/ 684177 und Helga Neumann unter der Nummer 04322/ 2135. MS
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