Erste Vorkehrung für den Autobahnbau

Für die Erschließung der Neubauten wird die Hofteichstraße ausgebaut. Auf der Grünfläche links soll ein neuer Spielplatz geschaffen werden. Fotos: Carsten Frahm

Für die Neubauten mehrerer Mehrfamilienhäuser zwischen der Flintbeker Straße und der Hofteichstraße soll die Straße ausgebaut werden. Mit welchen Folgen müssen die Anwohnenden rechnen?

Bei der 345. Sitzung des Ortsbeirats (OBR) Hassee / Vieburg erläuterte der Abteilungsleiter Verkehrswegebau beim Tiefbauamt, Dr. Jens Kruschwitz, das insgesamt 950.000 Euro teure Bauvorhaben, das innerhalb einer Bauzeit von acht Monaten fertiggestellt werden soll. Dabei soll die Hofteichstraße auf eine Breite von 5,5 bis 6 Metern ausgebaut werden. Die Anwohner werden an den Baukosten nicht beteiligt, da die Anwohnerbeiträge durch Beschluss der Ratsversammlung ausgesetzt sind.
Der OBR-Vorsitzende Christian Jopen interessierte sich dabei vor allem für die Frage, inwieweit mit Enteignungen gerechnet werden muss.
„Im ersten Schritt sind für die Erschließung der Gebäude keine Enteignungen vorgesehen. Aber diese können im Zuge des Ausbaus der A 21 folgen“, so Kruschwitz. Die B 404 soll bis zum Barkauer Kreuz zur A 21 ausgebaut werden.
Die Eisenbahnersiedlung muss dafür rückwärtig erschlossen werden, da es keine Ausfahrt von der A 21 geben wird. Dabei kann es zu Enteignungen von insgesamt drei Vorgärten kommen, um Platz für die Bürgersteige zu haben. Außerdem betonte der Abteilungsleiter: „Zunächst ist der Erwerb der Grundstücke im gegenseitigen Einvernehmen geplant. Dafür führen wir bereits Gespräche mit den Anwohnern. Enteignungen sind immer nur der letzte Schritt.” Allerdings gibt es auch positive Begleiterscheinungen. Zum einen ist im Zuge der geplanten Bebauung ein neuer Spielplatz in der Hofteichstraße vorgesehen, da durch den Zuzug von mehr Familien auch dafür ein höherer Bedarf entstehen wird.
Zum anderen müssen die Anwohner bis zum tatsächlichen Ausbau der A 21 nicht mit Durchfahrts- oder Ausweichverkehr über die Hofteichstraße rechnen, da es weiterhin keine durchgängige Verbindung zur Flintbeker Straße geben wird.
Unter diesen Voraussetzungen stimmte der Ortsbeirat dem Vorhaben mehrheitlich zu. Christian Jopen wurde dabei nicht müde, nochmals zu betonen, dass nach Auffassung des Ortsbeirats die spätere A 21 bereits weit vor der Hofteichstraße und dem derzeitigen Wohngebiet enden könnte, um dadurch einen Anschluss ohne weitere Umbaumaßnahmen und potenzielle Enteignungen zu ermöglichen. Bis dahin werden aber noch einige Jahre vergehen.

Auf dem „Bunkerspielplatz“ darf kein Basketballkorb installiert werden.

Spielplatz am Holunderbusch
Eine erst elfjährige Anwohnerin reichte schriftlich eine Bitte ein, ob auf dem Spielplatz am Holunderbusch nicht ein Basketballkorb installiert werden könne. Derzeit befinden sich auf dem Spielplatz hauptsächlich Spielgeräte für Kleinkinder. Für ältere Kinder und Jugendliche gibt es kaum Freizeitmöglichkeiten. Dabei liegt dahinter eine ungenutzte, geteerte Fläche.
Stefan Simon, der Abteilungsleiter vom Amt für Kinder- und Jugendeinrichtungen, äußerte, dass man diesen Wunsch eigentlich sehr gern erfüllen würde. „Wir können aber keinen Basketballkorb installieren, weil die Lärmemission zu hoch ist aufgrund des Prellbretts am Basketballkorb”, erläuterte er. „Wir möchten den Kindern und Jugendlichen gerne Wünsche erfüllen. In diesem Fall geht es jedoch nicht. Uns sind die Hände gebunden in solchen Gebieten mit naher Wohnbebauung”, erklärte Simon.
Um herauszufinden, was Jugendliche interessiert, schlug der Ortsbeirat eine Jugendbeteiligung vor. Simon insistierte an der Stelle jedoch, da eine Jugendbeteiligung nur dann sinnvoll sei, „wenn unmittelbar danach auch etwas passiert.” Die Warteliste ist jedoch lang, so dass der Abteilungsleiter mit einer Dauer von fünf bis sieben Jahre rechnet, ehe am Holunderbusch tatsächlich ein neuer Spielplatz entstehen könnte.

Neuer historischer Stadtplan
Der Vorsitzende des Geschichtskreises „Rund um den Russee”, Carsten Frahm, stellte den neuen historischen Stadtplan vor. Der Verein hat über „Gemeinsam Kiel gestalten” 928 Euro an Förderung für den Druck erhalten. Der Faltplan weist 38 geschichtsträchtige Orte in Hassee und Vieburg aus sowie zwei Wandertouren.
Der Flyer ist bereits in vielen sozialen Einrichtungen im Stadtteil kostenlos erhältlich. Jürgen Meereis regte an, dass der Stadtplan auch online abrufbar sein solle (www.geschichtskreis.de).

Die nächste Ortsbeiratssitzung findet am 20. Dezember um 19.30 Uhr im Gemeinschaftsraum der „Alten Gärtnerei“ statt. VB