Die Fußabdrücke von Holsteins Routinier Fin Bartels werden als Bronzeabguss im Frühjahr im DFB-Pokal-„Walk of Fame“ am Berliner Olympiastadion eingelassen. Fans und eine Fachjury wählten ihn zum Pokalhelden der abgelaufenen Saison.
Der DFB-Pokal, der 1935 erstmals angepfiffen wurde, ist ein besonderes sportliches Event, bei dem auch Amateure zu unvergessenen Helden wurden. Diese besonderen Fußballer zu ehren und ihnen ein Denkmal zu setzen, hat sich Volkswagen, seit acht Jahren offizieller Partner des traditionsreichen Wettbewerbs, zur Aufgabe gemacht. 2013 wurde gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund, passend zur 70. Austragung des Wettbewerbs, der „Walk of Fame“ des DFB-Pokals ins Leben gerufen.
Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Medienpartner (Fußballmagazin 11Freunde, TV-Sender Sport1 und Fußballradiosender 90elf), wählte zunächst 13 Pokallegenden aus, die aufgrund herausragender Leistungen im Pokal eine Gedenkplatte in der Bundeshauptstadt verdient haben. Es folgte eine öffentliche Abstimmung unter allen Fußballfans. Seit 2014 dürfen allein die Fans aus den Vorschlägen einer Fachjury per Online-Abstimmung einen historischen Pokalhelden wählen. Hinzu kommt der wertvollste Spieler der vergangenen Spielzeit. Jeden Donnerstag nach der entsprechenden Pokalrunde können die Fans ihren „Rundenhelden“ wählen. Die jeweiligen Helden der ersten Runde bis zum Finalspiel stehen am Ende zur Wahl beim Voting zum Pokalhelden. Seit der Einweihung durften sich Arjen Robben, Kevin de Bruyne, Thomas Müller, Stefan Kutschke, Ante Rebic, Robert Lewandowski und Daniel Batz als jeweilige Spieler der Pokalsaison mit Fuß- oder Handabdrücken (bei Torhütern und Trainern) verewigen. In die Liste namhafter Fußballer der Vergangenheit und Gegenwart reiht sich für die Saison 2020 / 21 Holsteins Flügelspieler Fin Bartels. Dafür hat Bildhauer Lennart Frank Ende vergangenen Jahres im VIP-Raum des Holstein-Stadions Fußabdrücke des 34-Jährigen genommen, aus denen dann eine Bronzeplatte gefertigt wird. „Das ist wirklich eine wahnsinnig große Ehre für mich“, freut sich der Kieler über die besondere Auszeichnung. „Aber am Ende ist das der Verdienst der gesamten Mannschaft. Wir haben gemeinsam einfach eine großartige DFB-Pokal-Saison gespielt, die uns allen in Erinnerung bleiben wird. Als die Nachricht kam, war ich ziemlich überrascht, weil man mit so etwas gar nicht rechnet. Aber umso schöner ist es dann, neben solchen Fußballgrößen verewigt zu werden. Und irgendwann schlendere ich bestimmt mal mit meiner Familie an meinen Abdrücken vorbei.“
Die abgelaufene Pokalsaison endete für die Nordlichter erst im Halbfinale gegen Bundesligist Borussia Dortmund. Unvergessen bleibt der Sieg im Elfmeterschießen gegen den Rekordmeister FC Bayern München im Kieler Schneetreiben, bei dem Fin Bartels erst den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 erzielte und zum Abschluss den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Bartels, der jedes der DFB-Pokal-Spiele in der Startelf bestritt, trug damit wesentlich zum umjubelten Sensationssieg gegen die Bayern und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale bei. Diese Leistung wurde nun mit einer besonderen Ehrung gewürdigt.
Jedes Jahr pilgern rund 300.000 Fußballfans zu den „Spuren“ ihrer Pokalhelden am Olympiastadion Berlin, das seit 1985 jedes Jahr der Austragungsort des Finalspiels ist. Neben dem „Walk of Fame des deutschen Pokals“ ist dort auch die „Wall of Fame“, eine 30 Meter lange Mauer mit Tafeln aller Endspielpaarungen samt Ergebnis und Vereinslogos seit der ersten Austragung 1935, errichtet. Vergangenheit und Gegenwart des DFB-Pokals sind so gleichermaßen erlebbar.
Text: Stieh; Foto: ©Naewe