Fertiggestellt und in Betrieb genommen ist sie bereits seit einem Jahr – nach coronabedingter Verschiebung konnte am 25. September nun die feierliche Einweihung der neuen Rettungswache des Arbeiter-Samariter-Bunds in der Hamburger Chaussee 90 gefeiert werden.
Viele Jahre Planung – und dann ging es schließlich rasant schnell: Die ersten Ideen zur neuen Rettungswache stammten schon aus den 2000er-Jahren, ab 2014 wurde konkret geplant. Im Jahr 2019 wurde das Bestandsgebäude im Hinterhof der Hamburger Chaussee 90 abgerissen, sodass am 6. Januar 2020 mit dem Bau begonnen und schon am 5. September desselben Jahres bezogen werden konnte. Hut ab!
Sieben Stellplätze, eine Waschhalle, 500 m² Hallen- und 270 m² Sozialfläche für die rund 40 Mitarbeitenden der Wache – dass dieses nicht ganz kleine Bauprojekt dazu noch im vorgesehenen Kostenrahmen von 2,3 Mio. Euro pünktlich fertiggestellt worden ist, ist keine Selbstverständlichkeit.
Einhaltung der Hilfsfrist
Als Teil der Rettungskette gewährleistet die neue Wache nun weiterhin und auf neuem technischen Niveau die sogenannte Einhaltung der Hilfsfrist im Kieler Süden, dass also im vorgeschriebenen zeitlichen Rahmen Hilfe zu den Menschen vor Ort kommt. Frank Ziegler, Vorstandsvorsitzender des ASB-Regionalverbands Kiel/Rendsburg-Eckernförde, wies in seiner Begrüßung weiter darauf hin, dass damit zugleich auch eine Rückfallebene für die großen Wachen der Stadt vorgehalten und insgesamt Qualitätssicherung betrieben werde. Zudem komme die Rettungswache zu den Menschen und zu den zahlreichen Ehrenamtlichen.
Gut gerüstet für Notfälle
In weiteren Grußworten wünschte Landesverbandsvorsitzender Thomas Elvers den Besatzungen möglichst wenige Einsätze und eine allzeit heile Rückkehr. Stadtrat Christian Zierau hob hervor, dass Pandemie und Hochwasser uns gezeigt hätten, was wir uns alles nicht vorstellen könnten. Um dafür gerüstet zu sein, brauche es Investitionen in Infrastruktur und Personal. „Gut, dass wir Routinen haben und uns auf sie verlassen können!“
20 Jahre Wasserrettung
Mit einer besonderen Überraschung warteten Martin und Julia Roos auf. Sie überbrachten eine bleibende Erinnerung an das 20-jährige Jubiläum des ASB-Wasserrettungsdienstes.
Geschäftsführer Wolfgang Mainz rundete dann den offiziellen Teil der Veranstaltung mit einem persönlichen Dank ab: an die Architekten, Planer und Baufirmen, die alle so engagiert zum erfolgreichen Abschluss des Bauprojekts beigetragen haben, aber auch an die Mitarbeitenden. Diese hätten wahre Meisterschaft im „Fahrzeug-Tetris“ bewiesen – schließlich habe der Neubau ja im laufenden Betrieb stattgefunden. Das sei räumlich eine große Herausforderung gewesen.
Im Anschluss an die feierliche Einweihung war die Öffentlichkeit geladen – zu einem Tag der offenen Tür mit Flohmarkt, Speis und Trank und Besichtigung der neuen Rettungswache. Wolfgang Mainz freute sich über das günstige Wetter und den guten Besucherzuspruch und hofft auf weitere Öffnung: „Unsere Erste-Hilfe-Kurse laufen nach der Corona-Pause bereits wieder. Wir gehen jetzt langsam in die Planung, was wir demnächst wieder in Präsenz anbieten können.“
Text: Sellhoff; Foto: ©Sellhoff