Die Handball-Bundesliga ist in die Saison 2017/18 gestartet. Der THW Kiel wird natürlich wieder ganz oben in der stärksten Liga der Welt mitspielen. Doch was macht eigentlich der THW-Nachwuchs?
Hinter den Bundesligisten versteckt sich ein breites Angebot für Groß und Klein, für Freizeitsportler und vielversprechende Talente. KIEL LOKAL traf die Leiter der Sparte zum Gespräch.
Nicht nur die Zebra-Profis starten in diesen Tagen in die neue Saison, auch der Handball-Nachwuchs begibt sich wieder in die Halle. Denn auch hier wird erstklassiger Handball gespielt. Der THW Kiel unterteilt sich hinter den Profis in zwei Bereiche.
Zur Breitensportabteilung gehören insgesamt zwölf Teams. Die jüngsten Handballer bei den “Mini/Maxis” sind grade einmal sechs Jahre alt. Neben fünf weiteren Jugendteams trainieren außerdem zwei Damen- und vier Herrenteams. Über 75 Spieler sind in den Teams aktiv. Die zwölf Trainer und Betreuer der Mannschaften arbeiten alle ehrenamtlich. Die Leiterin der Abteilung Kerstin Bruhnsen-Krug weiß: „Ohne das Ehrenamt würde der Sport aussterben.“ Sie selbst ist Trainerin der E-Jugend. „Mir ist wichtig, dass die Kinder von Anfang an den Spaß an der Bewegung und am Teamsport lernen”, erklärt die studierte Sonderschullehrerin.
Bis zur C-Jugend reicht die Handballausbildung in der Breitensportabteilung. Wer Handball danach als Freizeitsport ausüben möchte, muss den Verein wechseln. „Natürlich ist es nachmal schade, zu sehen, wie die selbst ausgebildeten Spieler den Verein verlassen”, erzählt Bruhnsen-Krug. „Doch umso schöner ist es, zu sehen, wie die eigenen Schützlinge im Leistungshandball Fuß fassen.” Denn für einige Spieler geht es weiter in den Leistungsbereich des Vereins.
Das Bindeglied zwischen beiden Bereichen ist der in Kiel durchaus bekannte Klaus-Dieter Petersen. Der Ex-Nationalspieler und THW-Profi kehrte vor einigen Jahren als Trainer zurück in den Verein. Hier übernimmt er nun die Rolle des Nachwuchskoordinators. Im Leistungsbereich des THWs geht es darum, gut ausgebildete Spieler aus der Umgebung zusammen zu holen, um gemeinsam auf die Grundausbildung aufzubauen. „Die Jungs sollen sich gegenseitig fördern”, so Petersen. Der THW bietet jungen Talenten in allen Altersklassen optimale Bedingungen für die weitere sportliche Entwicklung. Ab der C-Jugend beginnt die Förderung. Fünf bis sechs Spieler aus eigenen Reihen schaffen es meist in den Kader. Wer dabei bleibt, hat mit 18 Jahren die Möglichkeit, sich in der Jugendbundesligamannschaft des Vereins zu zeigen. Lars Meereis zum Beispiel ging diesen Weg und sogar noch weiter. Im vergangenen Juli bestritt er sein erstes internationales Turnier mit der Jugendnationalmannschaft.
„Ziel ist es natürlich immer, eigene Spieler aus der Jugend bis in die Bundesliga zu bringen”, erklärt Petersen. Ein weiterer Zwischenschritt auf diesem Weg ist die zweite Herrenmannschaft des Vereins. Die sogenannte U23 spielt ganz oben in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein mit. Trainer der Mannschaft ist seit dieser Saison ein weiterer Ex-Profi. Christian Sprenger beendete nach der letzten Spielzeit seine aktive Karriere beim THW und stieg als Jugendkoordinator ins Trainerteam der Leistungsabteilung ein. “Natürlich geht es auch auf diesem Niveau um Spaß, aber es kommt eben auch die Leistungskomponente dazu”, erklärt Sprenger. „Jeder muss um seine Spielzeit kämpfen.”
Doch ob Hobby- oder Leistungssportler, die Leiter beider Abteilungen sind sich einig: Wer beim THW Kiel trainiert ist Teil einer großen Handballfamilie.
Wer neben den Profi-Zebras auch einmal den Nachwuchstalenten zujubeln möchte, der ist zu Spieltagen in der Helmut-Wriedt-Halle in der Rendsburger Landstraße 115 herzlich willkommen. Den aktuellen Spielplan der Teams finden Sie unter www.thwkiel.com.
Foto:© Meyer