Kampfeswille, Teamgeist und jede Menge Spaß am Fußball –
die Holstein Women sind die derzeit höchstspielende Frauenfußballmannschaft im nördlichsten Bundesland. Die abgelaufene Spielzeit schlossen sie auf dem zweiten Tabellenplatz ab. Auch für die laufende Saison haben sie sich als Ziel gesetzt, „oben“ mitzuspielen. Die einzigen Mankos sind derzeit die Torchancenverwertung und die Trainingsmöglichkeiten.
Vor fünf Jahren übernahm Bernd Begunk den Trainerposten bei den Holstein Women und erinnert sich noch gut an die Trainingsbedingungen: „Wir haben damals auf dem Sandplatz hinter dem Holstein-Stadion, welcher sonst nur als Parkplatz genutzt wird, trainiert. Da haben nur zwei Flutlichtmasten funktioniert.“ Fußballplätze, welche zusätzlich noch mit gutem Flutlicht ausgestattet sind, sind in der Landeshauptstadt rar gesät. Auch Kunstrasenplätze gibt es in Kiel nur drei Stück. „Wir dürfen beim Posthorn trainieren und das ist ganz große Klasse. Da wir alle unsere Heimspiele auf Naturrasen beim VfB Kiel austragen, ist es für uns aber auch wichtig, dass wir zumindest einmal die Woche auch auf Naturrasen trainieren“, erklärt Begunk und ergänzt: „Eintracht Kiel ist auf uns zugekommen und hat uns angeboten, dass wir dort trainieren können, das ist echt top. Dort spielen wir nun seit Sommer auf dem Hauptplatz. Der Platz ist super. Jetzt haben wir aber das Problem, dass das Flutlicht, das ungefähr von 1960 ist, dort nicht ausreicht, um den Platz richtig zu beleuchten.“ Der Platz des Eisenbahner Turn- und Sportverein Eintracht Kiel von 1910 in der Flintbeker Straße ist, wie der Name es vermuten lässt, nicht in städtischer Hand, sondern von der Deutschen Bahn gepachtet, weshalb die Bedingungen in der Verantwortung des Unternehmens liegen.
Aber auch bei den städtischen Plätzen ist die Lage nicht besser: „Es ist egal, wo ich anrufe, ich bekomme immer die Antwort, dass alle Plätze belegt sind. Wir suchen aktuell für donnerstags einen Naturrasenplatz mit anständigem Flutlicht. Uns würde sogar ein halber Platz reichen. Wenn man hier in Kiel auch weiterhin höherklassigen Frauenfußball erleben möchte, und angepeilt ist ja auch irgendwann wieder die 2. Bundesliga, dann brauchen wir mehr Unterstützung“, schildert der Frauentrainer die aktuelle Situation.
Unterstützen würden die in der Regionalliga Nord antretenden Fußballerinnen auch höhere Zuschauerzahlen. „Wenn wir hier 200 Zuschauer haben, dann ist das für uns schon eine ganze Menge und bringt uns zudem noch viel zusätzliches Geld in die Kasse. In Bezug auf die Abstandsregeln ist genügend Platz. Wir haben hier auch schon Mitglieder von Holstein-Fangruppierungen gehabt. Die waren ganz begeistert und kommen auch nochmal wieder. Über gute Leistungen wollen wir hier noch mehr Zuschauer herlotsen. Wir müssen noch an unserer Leistungskonstanz und Chancenverwertung arbeiten, aber wir geben unser Bestes und versuchen, die Leute hier für den Frauenfußball zu begeistern.“
Heimspiel am 28. November
Am 28. November empfängt die Elf um 14 Uhr Hannover 96 zum Spitzenspiel und damit dem letzten Heimspiel in diesem Jahr.
Text: Stieh; Foto: ©Stieh