Fachleute und Kunden vom Autohaus Rehder empfehlen den Umstieg zur Elektromobilität
Elektromobilität gewinnt im Straßenverkehr immer mehr an Bedeutung. Um mehr darüber zu erfahren, stattete das Kronshagen Magazin dem Autohaus Rehder einen Besuch ab und sprach mit den Fachleuten. Außerdem berichteten zufriedene Kunden.
Seit 28 Jahren arbeitet Stefanie Graczyk beim Autohaus in der Eckernförder Straße im Vertrieb. Sie hat den Wandel hautnah miterlebt und stellt fest: „Wir haben zurzeit mehr Anfragen als E-Fahrzeuge.“
Sie hat sich im Betrieb als Erste mit der E-Mobilität beschäftigt. Vor allem in den Anfangszeiten dieser Technologie musste in den Beratungsgesprächen noch umfangreich erklärt und mit Vorurteilen oder falschen Vorstellungen aufgeräumt werden. Manche der Interessenten hätten sich im Vorhinein nicht mit der nötigen Infrastruktur – vor allem dem Laden – befasst. Sie dachten, es genüge, das Auto während des Supermarkteinkaufs für 20 Minuten aufzuladen.
Mitinhaber Timo Rehder ist überzeugt: „E-Mobilität ist gut, richtig und wichtig.“ Jedoch ist eine individuelle Beratung sehr wichtig, um Missverständnissen sowie späteren Problemen vorzubeugen. Und so fügt er an: „Die Technologie muss zum Leben und Alltag der Nutzer passen. Es ist sinnig, erst ein eigenes realistisches Nutzerprofil zu erstellen und dann das passende Antriebskonzept zu wählen. Daher stellt unser Beratungsteam häufig Fragen wie: Wie nutzt der Interessent Mobilität im Alltag? Welche Strecken fährt er mit dem Auto? Welche Möglichkeiten zum Laden bestehen zu Hause oder bei der Arbeit?“ Auch eine Probefahrt ist wichtig, um die Unterschiede im Fahrkomfort zu herkömmlichen Antrieben kennenzulernen.
Alternativen zum reinen Elektroantrieb können z. B. ein Hybrid oder ein PlugIn-Hybrid sein. PlugIn-Hybride verfügen über eine elektrische Reichweite von 50–60 Kilometern. Darüber hinaus ist man in diesen Fahrzeugen mit einem herkömmlichen Antrieb unterwegs – somit entfallen potenzielle Reichweitenängste im Rahmen der Nutzung komplett.
Wichtig für den Nutzer ist, sich bewusst mit den Anforderungen dieser Technik auseinanderzusetzen.
„Akkustände und Lademöglichkeiten stehen stärker im Fokus als Tankfüllungen und der Standort der nächsten Tankstelle. Mobilität findet geplanter statt – was durchaus positiv ist“
, betont Timo Rehder und fügt an: „Auch Pendeln, Langstrecken und Urlaube sind so möglich. Es geht eher darum zu erfassen. Was brauche ich und wie flexibel bin ich bezogen auf meine Einstellung?“Klischeedenken war lange Zeit sehr verbreitet nach dem Motto „Das wird eh nichts“, berichtet Stefanie Graczyk. „Doch das ist oft zu einfach gedacht. Ein gutes Beispiel dafür ist das angebliche Problem mit der Reichweite. Zunächst sollte überlegt werden, wie häufig eine hohe Reichweite relevant ist.“ Die Digitalisierung unterstützt dabei, zu schauen, wo überall Ladestationen sind.
Bisher gibt es einige öffentliche Ladestationen in Kiel. In Kronshagen stehen Ladesäulen bei Tankstellen wie Willer, dem Autohaus Rehder, Seefluth und beim Rathaus. Viele Haushalte haben zudem auch ihre privaten Lademöglichkeiten. Das Autohaus Rehder bietet Ladeboxen für den privaten Gebrauch an.
Haushalte, die Teile ihres Strombedarfs mittels Photovoltaikanlagen selbst produzieren, können diesen mittels einer Wallbox zum Beispiel an den Akku ihres Fahrzeuges abgeben, um den gewonnenen Strom für ihre Mobilität nutzbar zu machen.
An sogenannten Schnellladesäulen kann innerhalb von nur 20 Minuten 80 % des Akkus aufgeladen werden. Realistisch gesehen, kann es natürlich mal zu Wartezeiten an Säulen kommen. Timo Rehder appelliert: „Wir sollten Vertrauen in die weitere Entwicklung haben, auch dahingehend, dass es immer mehr Ladesäulen werden. Für unseren Betrieb können wir sagen, dass wir bestrebt sind, die zur Verfügung stehenden Ladepunkte stets dem wachsenden Bedarf anzupassen – das schließt die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden Ladepunkte auf unserem Grundstück selbstverständlich mit ein.“
Larissa Brückner, die als Kundenberaterin im Verkauf tätig ist, freut sich darüber, dass ein derart hoher Anteil an Elektrofahrzeugen verkauft wird. Oft werden Käufe mit Hausbau verbunden aufgrund der Subventionierung von Photovoltaik.
„Junge Personen sind oft sehr gut informiert und bei ihnen gibt es entsprechend andere Beratungsschwerpunkte“, erzählt Larissa Brückner. „Ältere Personen werden oft durch ihre Enkel dazu bewegt, etwas für das Klima zu tun.“ Doch sie stellt eine Entwicklung fest: „Vor zwei Jahren gab es eine sehr hohe Skepsis der E-Mobilität gegenüber. Diese Skepsis hat inzwischen stark abgenommen.“
Im Zuge des Mobilitätswandels ist gerade im Privatkundenbereich eine starke Nachfrage nach Leasingangeboten entstanden. Viele Menschen nutzen diese Form der Finanzierung ihrer Mobilität, um das Restwertrisiko im Zuge der sich in rasantem Tempo weiterentwickelnden Produkte komplett an einen Dritten abzutreten.
Sven Rowedder stellt die Schnittstelle zwischen Werkstatt und Kunden dar. Er gibt Einblick in die technische Seite der E-Mobilität. Der Hauptunterschied im Rahmen der Wartung liegt im Vergleich zu herkömmlichen Antriebsarten im geringeren Umfang der Wartung, wodurch diese in der Tendenz im Preis günstiger wird. Das einzige „Manko“ laut des gelernten Kfz-Mechatronikers: Durch das energiesparende Fahren samt elektrischer Bremse werden die Bremsscheiben weniger benutzt und können deswegen schneller Rost ansetzen. Der mittlerweile in der Service-Beratung tätige Sven Rowedder äußert: „Unsere Kunden berichten uns immer wieder, dass bei der Nutzung ihres E-Fahrzeuges das vorausschauende Fahren trainiert wird. Ziel ist es immer wieder, mit einmal Aufladen möglichst weit zu kommen.“ Das schafft ein höheres Bewusstsein über Ressourcen und entspannt die fahrende Person deutlich.
Kfz-Meister Christoph Kammann betont: „Es lohnt sich, aus bisherigen Techniken auszubrechen.“ Er selbst fährt auch ein E-Fahrzeug. Dies war für ihn zuerst eine große Umstellung – im Vergleich zum vorherigen Diesel. „Man muss seine Gewohnheiten
ändern, doch das Auto unterstützt einen in Vorbereitung und Planung.“ Rückblickend war für ihn das Elektro-Fahrzeug die beste Wahl. Es ist absolut alltagstauglich. „Ich bin damit bisher überall hingekommen, wo ich hinwollte“, berichtet er. Die Sorgen über die Reichweite ist nun weg. „Vor fünf Jahren bin ich das erste Mal Elektro gefahren. Und ich möchte nichts anderes mehr fahren.“
In Bezug auf seine Arbeit an den Fahrzeugen kann er heute sagen: „Ich arbeite lieber an den E-Fahrzeugen. Trotz kleiner Unterschiede zwischen den Modellen ist die Diagnose einfacher und die Wartungen sind überschaubarer. Der Übergang zu den alternativen Antriebsarten wird durch unseren Hersteller mit zahlreichen Weiterbildungsmaßnahmen eng begleitet, sodass wir in unserem Hause rechtzeitig gut geschult werden, um veränderten Anforderungen neuer Antriebskonzepte optimal gerecht werden zu können.“
Mehrere zufriedene Kunden äußern sich lobend über die Technik und Handhabung. Einer ist Michael Lietzow, der seit eineinhalb Jahren ein E-Fahrzeug vom Autohaus Rehder fährt.
„Meine Motivation war es, ein sauberes Auto zu fahren. Durch meinen Alltag mit kurzen Wegen in die Stadt, zur Arbeit oder zum Einkaufen ist das für mich absolut praktikabel und dazu die günstigere Variante neben dem Benziner“
, den sein Haushalt als Zweitauto nutzt. „Wenn mein Leasing-Vertrag nach drei Jahren ausläuft, werde ich überlegen, welches Konzept dann zu meinen Bedürfnissen passt.“ Er hat sich schnell vom herkömmlichen Tanken auf das Laden umgewöhnt. „Im Grunde genommen ändert sich nur wenig“, erklärt er. „Ob ich nun auf die Tanknadel oder den Akkustand schaue, ist mir als Nutzer doch völlig egal.“ Eine feste Planung zum Laden hat er nicht. Mit einer Reichweite von 300 Kilometern kommt er eine ganze Zeit aus, fährt den Akku nie ganz leer und lädt es beispielsweise während des Einkaufens an einer öffentlich zugänglichen Ladestation. Dort kann sich der Wagen in einer bis eineinhalb Stunden beinahe vollladen. „Was Ladesäulen betrifft, kann Kronshagen noch einiges nachholen“, merkt er an.
Timo Rehder betont: „E-Mobilität ist in der Gegenwart angekommen, wächst von allen verfügbaren Alternativen am schnellsten und ist etwas, worauf man sich mittel- und sehr wahrscheinlich auch langfristig einstellen kann.“ Stefanie Graczyk findet: „Für die Zukunft sollten wir nicht immer in ‚entweder oder‘ denken.“ Und sie spricht gut zu: „Nur Mut! Zukunft denken heißt umdenken – den nachfolgenden Generationen zuliebe.“
Text: Valeska Bluhm
Fotos: Carsten Frahm