Der plötzliche Herztod gehört zu den häufigsten Todesursachen. Wie auch Laien sinnvolle Hilfe leisten können, erklärt am 16. November Dr. Jan Wnent, stellvertretender Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein.
In Deutschland werden täglich bis zu 155 Menschen durch den Rettungsdienst reanimiert, dies sind mehr als 75.000 Wiederbelebungsversuche pro Jahr oder bis zu 150 Fälle allein in Kiel. Dabei kommt der unmittelbaren Aufnahme von Wiederbelebungsmaßnahmen durch anwesende Laien eine wesentliche Bedeutung zu.
„Im internationalen und europäischen Vergleich ist der Anteil dieser Erste-Hilfe-Maßnahmen durch Laien in Deutschland eher ernüchternd“, sagt Dr. Wnent. Daten aus dem von Kiel aus geleiteten Deutschen Reanimationsregister belegen, dass mit 32 % begonnener Maßnahmen ein erheblicher Unterschied zu Ländern wie den Niederlanden (60 %) oder Skandinavien (bis zu 70 %) besteht.
Nach durchschnittlich nur acht Minuten treffen professionelle Retter in der Regel beim Patienten ein. Doch auch acht Minuten ohne Sauerstoff können für das Gehirn zu nicht heilbaren Schäden führen. „Die einzige Chance liegt im sofortigen Beginn von einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen“, sagt Dr. Wnent und betont, dass diese Maßnahmen einfacher seien, als häufig gedacht wird.
„Verkehrt machen oder dem Patienten schaden kann man in einer solchen Situation nicht, der einzige Fehler wäre es, nichts zu machen!“ Schließlich gäbe es keine belastbaren Informationen oder Studien, die auf ein erhöhtes Risiko für den Laienhelfer hinweisen.
Bei der Vortragsveranstaltung im UKSH-Gesundheitsforum können interessierte Bürgerinnen und Bürger nicht nur Informationen über die eigenen Möglichkeiten erhalten, sondern direkt und vor Ort die einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen praktisch üben. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 16. November von 18–19 Uhr im UKSH-Gesundheitsforum im CITTI-PARK statt. Der Eintritt ist kostenfrei. Um eine telefonische Anmeldung 0431/ 50010741 wird gebeten.
(Foto: ©UKSH)