Auf die Schnelle beim Bäcker einen leckeren Kaffee mitnehmen? Das geht jetzt in Kiel ohne schlechtes Öko-Gewissen: „tobego“ heißt das neue Angebot, mit dem mehr Nachhaltigkeit beim Kaffeegenuss möglich wird. Auch im Kieler Süden nehmen schon viele Bäckereien und andere Partner teil.
Laut der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland stündlich 320.000 Einwegbecher verbraucht, pro Jahr sind das fast drei Milliarden Stück. Um der schädlichen Müllflut den Kampf anzusagen, haben bereits zahlreiche deutsche Städte Pfandbechersysteme eingeführt – so nun auch die Stadt Kiel. Die Wahl fiel auf das neu gegründete „tobego“-System der Bad Segeberger Firma Cup & More, die bereits für das Pfandsystem auf der Kieler Woche verantwortlich war. Getestet werden soll „tobego“ zunächst für
ein Jahr.
Insgesamt beteiligen sich über 100 Kaffee ausschenkende Betriebe in Kiel und Umgebung an der Aktion, darunter auch das Studentenwerk Schleswig-Holstein mit seinen neun Hochschulgastronomie-Standorten. Gäste können den Mehrweg-Becher und -Deckel in einem beliebigen Partnerbetrieb leihen und gegen Pfandauszahlung wieder abgeben. Der Pfandpreis beträgt je einen Euro für Becher und Deckel.
Seit 2017 hatte ein von der Ratsversammlung initiierter Runder Tisch „Kaffee geht Mehrweg“ stattgefunden. Die Beteiligten entschieden sich vor allem deshalb für das „tobego“-Programm, da es auch einen Pfanddeckel enthält. Erst kürzlich wurde der Tobego-Becher mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Er besteht aus recycelbarem Kunststoff, wird in Deutschland produziert und enthält keine Zusatzstoffe wie BPA oder Melamin. Künftig soll der Becher in weiteren Städten eingeführt werden. Unter app.tobego.eu können alle teilnehmenden Unternehmen eingesehen werden.
(Foto: Studententwerk SH)