Seit 1977 hat sich die Reifen Blötz GmbH vom „kleinsten Reifenhändler Kiels“ in einer kleinen Werkstatt in der Schauenburger Straße zu einer Firma mit 23 Mitarbeitern, sieben Pkw-, zwei Lkw-, und einer Pkw-Achsvermessungsbühne in einem großen Hallenkomplex in Kiel-Wellsee gemausert. Seit fünf Jahren ist das Familienunternehmen Mitglied im Störcheclub der KSV Holstein.
Als Kieler war ich natürlich vorher schon Holstein-Fan“, so Geschäftsführer Manuel Blötz, „Roland Reime, der ehemalige Präsident der KSV, war früher Kunde bei uns. Er hat bei uns immer seine Reifen wechseln lassen und uns vom Störcheclub berichtet. Wir ha-ben daraufhin Wolfang Schwenke zu uns eingeladen und waren direkt überzeugt.“
„Der traurigste Moment im Zusammenhang mit Holstein war für mich der Tod von Roland Reime, den wir ja auch persönlich gut kannten. Das war für uns ein Schock“, so der gebürtige Kieler. „Besonders schön und emotional war dafür der Aufstieg in die 2. Liga.“ Die Heimspiele verfolgt der Sohn des Firmengründers Peter Blötz vor dem Fernseher daheim oder auf der Haupttribüne mit seiner Frau: „Wenn man in dem Block sitzt, dann ist das völlig egal, wer da vor einem sitzt oder wie viel Geld der auf der Bank hat – man ist einfach nur ein Typ mit einem Schal und freut sich, dieses Fußballspiel zu gucken. Ich schätze es am Störcheclub, dass das kein ‚Scampi-Lutschen‘ vor Publikum ist, sondern, dass man da wirklich eine Einheit ist. Das finde ich schön. Vor allem finde ich das Konzept gut, dass man sich lokal engagiert – im Störcheclub sind fast nur lokale Unternehmen – und sich dann dort auch kurzschließen kann untereinander. Man lernt dort Leute aus anderen Bereichen kennen und begegnet sich dort plötzlich auf Augenhöhe bei einem Bierchen, unterhält sich, wird sich sympathisch und beginnt dann eine Geschäftsbeziehung.“
Häufig besucht der Meister Andreas Haßinger mit Kunden die Spiele. „Ich bin auch dreimal mit auswärts gewesen. Die Tickets für das Eröffnungsspiel beim HSV, der Partie bei St. Pauli und dem Auswärtsspiel in Köln haben wir über den Störcheclub bekommen. Köln war zudem mit gemeinsamer Busanreise und Hotelübernachtung. Das waren auch immer sehr gute, interessante und feucht-fröhliche Events“, erinnert sich Haßinger mit einem Lächeln.
Meister und Geschäftsführer sind sich einig: Ihre bisherigen Holstein- Lieblingsspieler sind Kenneth Kronholm, Dominik Schmidt und Patrick Herrmann. „Das sind die Spieler, an die man sich viel besser erinnert, weil man mit denen einen richtig persönlichen Draht hatte. Einige Spieler kommen zudem zum Reifenwechsel und Service hierher“, so Blötz, der neben dem Reifen-Business bereits mit „Hurenmord“ und „Monster“ zwei Thriller veröffentlicht hat. Seine Bücher liegen auch im Wartebereich der Firma in der Borsigstraße aus.
Die Regel „O bis O“ – Ostern bis Oktober – findet der Inhaber gut. Er empfiehlt rechtzeitig vor dem ersten Schnee einen Termin zum Reifenwechsel zu machen: „Ich habe immer das Gefühl, dass die Leute an ihren Sommerreifen hängen und mit dem Reifenwechsel das Einläuten der kalten Jahreszeit verbinden. Wenn im Radio dann das Wort ‚Frost‘ fällt, brauchen wir für die Termine ein bis zwei Wochen Vorlaufzeit. Ansonsten ist es bei uns teilweise auch möglich, das Auto noch am selben Tag wieder abzuholen.“
Text: Stieh; Foto: ©Christian Rohwedder