Das E-Rezept wird jetzt in Deutschland stufenweise eingeführt. Den ersten Schritt machen Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Krankenhäuser in der Region Westfalen-Lippe sowie Zahnarztpraxen und Krankenhäuser in Schleswig-Holstein.
Praxen und Kliniken sollen jetzt auf das E-Rezept umstellen und frühzeitig Erfahrungen mit dem neuen Prozess sammeln. Nach Auskunft der Hersteller der Apothekenwarenwirtschaftssysteme sind jetzt alle Apotheken bundesweit mit der technischen Funktion für das Einlösen eines E-Rezepts ausgestattet.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit der Anbindung der Apotheken eine weitere wichtige Hürde nehmen, um den Menschen das E-Rezept zugänglich zu machen. Durch dieses flächendeckende Angebot werden nun auch Praxen vollständig auf das E-Rezept umsteigen, da gesetzlich versicherte Bürgerinnen und Bürger ihre E-Rezepte überall problemlos einlösen können“, erklärt Dr. med. Markus Leyck Dieken, CEO der gematik. Es gibt drei Wege zum E-Rezept und zahlreiche Funktionen, die das Leben einfacher machen
Per App, elektronischer Gesundheitskarte oder Ausdruck
E-Rezepte können aktuell über die E-Rezept-App auf dem Smartphone sowie künftig auch direkt über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden. Auch Papierausdrucke sind möglich – in diesem Fall erhalten Patientinnen und Patienten auf Wunsch einen Ausdruck des Zugangscodes zum E-Rezept in der Arztpraxis. Zum Einlösen des E-Rezepts müssen sie lediglich den in der E-Rezept-App hinterlegten Rezeptcode oder den ausgedruckten Rezeptcode in der Apotheke vorzeigen oder perspektivisch auch ihre eGK.
Hilfreiche Funktionen
Hinzu kommen viele hilfreiche Funktionen der E-Rezept-App. Über die Apothekensuche lässt sich zu jeder Zeit die passende Apotheke finden. Die App informiert über Öffnungszeiten und angebotene Dienstleistungen (z. B. Botendienste).
Patientinnen und Patienten können ihre Rezepte in der App auch digital an ihre Wunschapotheke übermitteln und das Medikament beispielsweise zur Abholung reservieren oder es sich liefern lassen. Mit der Familienfunktion können Rezepte von Angehörigen verwaltet und eingelöst werden. Außerdem werden alle Rezepte für einen besseren Überblick 100 Tage lang nach dem Einlösen gespeichert. Die App heißt „Das E-Rezept“, ist kostenlos in allen gängigen Stores verfügbar und wurde bisher 320.000-mal heruntergeladen.
Folgerezepte ohne Praxisbesuch
Leyck Dieken: „Für Patientinnen und Patienten wird das Leben durch das E-Rezept einfacher. Ganz besonders profitieren Menschen, die regelmäßig Medikamente benötigen wie chronisch Kranke. Gleiches gilt für Menschen, die wenig Zeit haben, weil sie beruflich oder familiär stark eingespannt sind. Mit dem E-Rezept gewinnen sie mehr Zeit und sparen Wege, da sie Medikamente für sich und Angehörige über die App zuweisen und einlösen können. Auch ist es möglich, sich Folgerezepte im gleichen Quartal ohne erneuten Praxisbesuch ausstellen zu lassen. Davon profitieren auch die Praxen selbst, da sie so den Praxisbetrieb entlasten, vor allem während der Corona- und Grippesaison im Herbst und Winter.“
Kostenlose E-Rezept-App
Die E-Rezept-App steht kostenlos in den App-Stores von Apple, Google und Huawei zur Verfügung. Für die Nutzung müssen sich die Versicherten in der App anmelden. Hierfür benötigen sie neben einem NFC-fähigen Smartphone eine elektronische Gesundheitskarte (eGK) mit NFC-Schnittstelle und persönlicher PIN. Karte und PIN erhalten sie von ihrer Krankenkasse. Alternativ bieten einige Krankenkassen auch die kartenlose Anmeldung über die Kassen-App an.
Mehr dazu auf www.das-e-rezept-fuer-deutschland.de.