Leserbrief zum Artikel „Von Elterntaxis und anderem Irrsin“ aus 11/24

Von wegen Vorbild

Vielen Dank für Ihren Bericht über die katastrophalen Zustände im Bereich der Christlichen Schule in der Diesterwegstraße. Der spricht sehr vielen Anwohnern aus der Seele.

Als unmittelbarer Anwohner ist es oftmals fast unmöglich, morgens aus der grundstückseigenen Garage zu kommen, um zur Arbeitsstelle zu gelangen. Kommt man zur Mittagszeit nach Hause, kommt man kaum wieder herein. Auch die dortigen Haltestellen werden so blockiert, dass ältere Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen keine Chance haben, sicher aus dem Bus auszusteigen. Bei Elternabenden wird wild in zweiter Reihe und sogar direkt vor Garagen geparkt.

Spricht man diese Mütter und Väter an, wird man angepöbelt. Ich frage mich wirklich manchmal, ob solche Eltern die Vorbildfunktion gegenüber ihren Kindern und den Sinn einer christlichen Erziehung (Christliche Schule) verstanden haben. 

Hierzu nur ein Beispiel eines ganz gruseligen Vorfalles: In der Fahrbahnverengung direkt vor der Schule hielt eine Mutter ihr Fahrzeug an, stieg aus und nahm ihr Kind in Empfang. Sie verstaute in aller Seelenruhe die Schultasche im Kofferraum und legte ihrem Kind den Sicherheitsgurt an. Durch die Blockierung der Fahrbahn konnte selbstverständlich keiner mehr hindurch.

Während sie alles seelenruhig einpackte, kam ein RTW mit Blaulicht und Martinshorn in Richtung Krummbogen, der nun leider hinter ihrem Fahrzeug stehen bleiben musste. Die Mutter pöbelte den Fahrer lautstark an, dass sein Signalton so laut sei und sie ja nur ihr Kind abholen würde.

Ich gestehe offen, hoffentlich benötigt diese Mutter für sich oder einen ihrer Angehörigen mal einen meist lebensrettenden RTW, aber er schafft es nicht rechtzeitig, weil vielleicht eine andere Frau oder Mann die Straße versperrt.

Albert Einstein hat mal gesagt: Ich bin ein gottesgläubiger Mensch, aber eines nehme ich Gott übel: Er hat der Intelligenz Grenzen gesetzt – aber der Dummheit nicht.

Bernd Bargholz