Kieler Aktionsplan zum Bienenschutz. Machen Sie mit!
Die Situation der Wild- und Honigbienen ist auch in Schleswig-Holstein besorgniserregend schlecht. Arten und Populationen gehen dramatisch zurück. Ursachen dafür sind neben dem Pestizideinsatz vor allem das nicht ausreichende Nahrungsangebot und schwindender Lebensraum.
Mit dem Programm „18 Blühwiesen für Kiel“ hat die Landeshauptstadt Kiel gemeinsam mit 18 Ortsbeiräten begonnen, ausgewählte Flächen in kleine bunte Biotope zu verwandeln. Dabei wird spezielles Saatgut verwendet, dessen mehr als 25 heimische Gräser- und Kräuterarten auch natürlicherweise im Kieler Raum vorkommen, um einen wichtigen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten zu schaffen. Mit dem „Aktionsplan Bienenschutz“ wurden seit 2014 bereits mehr als 30.000 Quadratmeter Fläche in Blühwiesen umgewandelt.
Wir alle können uns für den Bienenschutz engagieren, indem wir Nahrungsangebot und Lebensraum stärken. Nicht nur im eigenen Garten, auch auf Balkon und Terrasse helfen nektar- und pollenreiche Pflanzen dabei, unsere Umgebung zu einem insektenfreundlicheren Ort zu machen.
Als Faustregel gilt hierfür: Besser heimische als exotische Arten und eher ungefüllte als gefülltblühende Sorten verwenden. Gleichzeitig ist es wichtig, einen Blühaspekt für einen möglichst langen Zeitraum im Jahr zu erreichen, da die Insekten vom frühen Frühjahr bis in den späten Herbst hinein Nahrung suchen.
Die Pflanzenliste vom Umweltschutzamt hilft dabei, heimische Wildpflanzen auszuwählen. In der langen Liste findet sich scheinbar Gewöhnliches – Gänseblümchen, Löwenzahn, Klee – neben weniger Bekanntem (kennen Sie den Nickenden Zweizahn?). Dank der Angabe von Blütezeit und Wuchshöhe können Sie mithilfe der Tabelle ein dauerndes Blütenangebot und eine gestufte Beetanlage planen: Primeln bis 25 Zentimeter Höhe (blüht von März bis Juni) vor Gewöhnlicher Katzenminze bis 80 Zentimeter Höhe (blüht von Juni bis September), dahinter vielleicht noch Gewöhnlicher Wasserdost (bis 200 Zentimeter, Blüte Juli bis Oktober).
Übrigens: Eine Ausnahme von der regional-heimischen Auswahl sind die Küchenkräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei und viele andere. Warum? Sie schmecken nicht nur dem Menschen, sondern auch den Bienen. Diese und noch mehr Informationen rund um Bienen, Hummeln und Co. inklusive Bestimmungsblättern finden Sie unter dem Link kiel.de/bienen. MS