Zum ersten Mal nach drei-monatiger Pause beriet sich der Ortsbeirat Russee/ Hammer/ Demühlen wieder zu den Themen, die die Menschen im Stadtteil bewegen.
Die Anlaufstelle Nachbarschaft (anna) im Rutkamp hat eine neue Leitung. Elisa Liebig stellte sich und die Einrichtung dem Ortsbeirat und Publikum vor. Sie leitet die Anlaufstelle seit Mitte Juni und konnte schon Veranstaltungen anbieten. Die nächste am 8. Oktober soll älteren Menschen praktische Tipps an die Hand geben, wie sie sich vor betrügerischen Schockanrufen schützen können. Ein Thema, das den Stadtteil bereits seit geraumer Zeit begleitet.
„Wir versuchen auch Angebote im Bereich Digitalisierung anzubieten“, ergänzte Liebig. Kenntnisse über den Umgang mit modernen Technologien und Medien seien eine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. „Den Menschen ein Sozialleben zu ermöglichen ist unsere Hauptaufgabe“, so beschrieb sie die Arbeit der anna. Gerade der Lockdown habe bei alten Menschen, für die das Virus eine große Gefahr darstellt, zu Vereinsamung geführt. Umso wichtiger sei jetzt also ein Raum, in dem sie soziale Kontakte wieder aufbauen und pflegen können und Hilfe bei Alltagsproblemen bekommen.
Wer soll Schnee schippen?
Zudem nutzten die Bürger*innen die Gelegenheit, um sich bei dem Ortsbeirat über die Folgen der Neugestaltung der Bushaltestelle Redderkamp zu echauffieren. Die Verbreiterung der Haltestelle führt dazu, dass der Anlieger einen größeren Bereich von Laub und Schnee befreien muss. Der Anlieger ist allerdings ein über 90-jähriger Mann. Ihm sei diese Aufgabe nicht zumutbar, sagten seine Nachbarn, die Partei für ihn ergriffen. „Das ist ein Unding, das geht einfach nicht“, beschwerte sich ein Nachbar. Und weiter: „Wenn die Stadt will, dass man Bus fährt, dann muss sie selber die Bushaltestellen freimachen.“ Der Ortsbeirat will nun nächsten Monat einen Antrag bei der Stadt stellen, der die generellen Zuständigkeiten bei der Räumung von Bushaltestellen hinterfragt.
Mitglied muss gehen
Das bisherige OBR-Mitglied Lothar Wegner muss sich aus seiner Rolle als beratendes Mitglied zurückziehen und den Ortsbeirat verlassen. Grund dafür ist, dass sich „Die Fraktion“ im Kieler Stadtrat auflöste und damit auch das Recht, Mitglieder in die Ortsbeiräte zu entsenden, verlor. Im Namen des gesamten Ortsbeirates bedankte sich der Vorsitzende Winfried Jöhnk (SPD) für die geleistete Arbeit und überreichte Wegner ein Abschiedspräsent. Wegner selbst bedauerte seinen unfreiwilligen Abschied, versicherte aber bei den kommenden Sitzungen in der Rolle als Bürger seiner Meinung Ausdruck zu verleihen.
Personalrochade bei der FDP
Eine weitere personelle Veränderung ergab sich auf Seiten der FDP. Statt Sarah Gürtler sitzt nun Christian Lucks im Ortsbeirat. Der 46 Jahre alte Lehrer und Familienvater sagte: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und bin gerne für Sie ansprechbar.“
Text: Gries