Neue Basis für viele Feste

Zufriedene Gesichter nach fachmännisch ausgeführter Gemeinschaftsarbeit: Katarina Burmester, Peer Schnoor vom Bau-Dienst-Kiel, Dachdecker Frank Burghard sowie Zimmermann Bernd Mehltretter freuen sich, dass der Schuppen seinen Platz auf dem vorbereiteten Fundament eingenommen hat.

Eigener Lagerschuppen für Siedlergemeinschaft­ ­Kiel-Süd hat seinen Platz bezogen

Der Wind war frisch und der Himmel verhangen, als am 2. Oktober morgens um neun Uhr ein orangefarbener Tieflader den Krummbogen hinaufrollte, um mit blitzenden Warnleuchten auf dem Dach in den schmalen Weg zum Sportplatz des THW einzubiegen.

Auf der Ladefläche? Eine Art hölzerner Container, der sich nicht nur als künftiger Schuppen der Siedlergemeinschaft Kiel-Süd entpuppte, sondern auch gespannt erwartet wurde.
Katarina Burmester, Vorsitzende des rund 230 Mitglieder zählenden Vereins, stand bereit, Dachdeckermeis­ter Frank Burghard sowie Zimmermeister Bernd Mehltretter ebenfalls, um das Gemeinschaftsprojekt für die Gemeinschaft fachkundig in Empfang zu nehmen und auf den letzten spannenden Metern zu begleiten: Nach langen Monaten der Planung bekommt das Equipment der Siedlergemeinschaft nämlich endlich ein neues, festes Zuhause – einen 5 mal 2,4 mal 2,5 Meter großen, individuell angefertigten Schuppen aus wartungsfreiem Lärchenholz.
Die Idee dazu war ganz von selbst entstanden: Für die zahlreichen Feste, insbesondere das große alljährliche Kinderfest im Sommer, verfügt die Siedlergemeinschaft schon seit vielen Jahren über Bierzeltgarnituren und Festzelte, welche Anwohner und Mitglieder auch für private Veranstaltungen ausleihen können. Lange Zeit war das Material beim MEC, dem Modelleisenbahnclub Kiel, sowie im Carport einer Anwohnerin gelagert worden. Nachdem Letzteres durch einen Todesfall nicht mehr infrage kam, musste eine neue Lösung her.
Der THW Kiel stellte gern eine Fläche auf seinem Sportplatz hinter der Tennisanlage zur Verfügung. Mit der Förderung „Gemeinsam Kiel gestalten“ aus dem Fonds der Stadt Kiel konnte die Finanzierung sichergestellt werden. Gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit, eine tiefe Verbundenheit der beteiligten Handwerksbetriebe gegenüber der Siedlung sowie ein großes privates Engagement ermöglichten schließlich den Rest.
„Wir arbeiten ganz viel mit dem THW zusammen“, erklärt Katarina Burmester mit großer Dankbarkeit in der Stimme, während sie unsere Zeitung über den Rasenplatz zu der vorbereiteten Fläche führt, an der vollendete Tiefbauarbeiten samt Fundament und Plattenbelag schon auf den Schuppen warten. „Die Firma Zühlsdorf“, so Burmester, „fühlt sich unserer Siedlung sehr verbunden.“ Ebenso der Hasseer Zimmermeister Bernd Mehltretter, der den Schuppen baute – nach Plänen, die wiederum Katarina Burmester entworfen hatte. Frank Burghard, der über ausreichend Platz verfügt, gewährte dem gut durchdachten Funktionsbau in seinem Dachdecker-Meisterbetrieb während der Bauzeit Unterschlupf.

Mitte Oktober präsentiert der Schuppen sich mit installiertem Pultdach. Foto: Carsten Frahm

Die Überführung des fast fertig montierten Hauses übernahm nun der Bau-Dienst-Kiel, der dabei gleich mehrere logistische Herausforderungen zu meistern hatte: Während des Transports von der Burghardschen Halle in Kiel-Wik in den Krummbogen musste der Schuppen zunächst einmal umgeladen werden, da der Tieflader mit großem Kran die Ladung nur auf kurzer Distanz bewegen durfte. Als der große Kranwagen sich schließlich mit seiner hölzernen Last auf den Rasen des THW-Sportplatzes schiebt, spiegeln sich in den Mienen der Anwesenden neben dem orangefarbenen Warnlicht Vorfreude und eine große Zufriedenheit. Nach einem kurzen Festfahren im Gras läuft alles wie geschmiert. Geschickt lenkt Peer Schnoor das Fahrzeug vor den Tennisplatz, fährt erst die Stützen zur Stabilisierung aus, dann den großen hydraulischen Kran. Immer länger wird dieser, während er den Schuppen in die Lüfte hebt und in sanftem Tempo bis über den begrenzenden Zaun der Tennisfläche schweben lässt. Als er ihn zentimetergenau auf dem vorbereiteten Fundament absetzt, ertönt bei allen Beteiligten ein zufriedenes Lachen. „Genau so soll es sein“, ruft jemand. Dann sind die abschließenden Arbeiten für die nächsten Tage schon im Visier: Das Pultdach, eine umlaufende Blende sowie die Tür müssen montiert werden. Und ein Regal, damit das Equipment auch ordentlich gelagert werden kann. Für noch viele nachbarschaftliche Begegnungen und Feiern – Jahr für Jahr. AB