Auf der 328. Sitzung des Ortsbeirats (OBR) Hassee-Vieburg am 15. Dezember 2020 hatte der Vorsitzende Christian Jopen allerhand Neuigkeiten zu verkünden. Die letzte Sitzung in diesem turbulenten Jahr fand im Neuen Rathaus statt.
Eingeführt wurden gleich zwei neue OBR-Mitglieder. Solveig Seelbach ist stellvertretende Vorsitzende der CDU Mitte. Die 37-jährige Jurastudentin ist vor einem Jahr nach Hassee gezogen und möchte sich nun für ihren Stadtteil engagieren. Erfahrungen bringt Sie durch die Tätigkeit im OBR Schreventeich / Hasseldieksdamm mit. Uta Boßmann (Grüne) lebt bereitsseit Beginn ihres Studiums der Sozio-Ökonomik vor drei Jahrenin Hassee. „Mir gefällt besonders die ruhige Lage. Man hat eine guteAnbindung und ist dennoch ein wenig vom Trubel der Stadt entfernt“, schwärmte die 24-Jährige.
Neue Geschäftsführung
Neu beim Ortsbeirat Hassee-Vieburg ist außerdem die Geschäftsführerin Sabine Schuldt. Sie löst Angelika Fölster ab, die in den wohlverdienten Ruhestand geht. „Ich wünsche ihnen für die Arbeit in ihrem Stadtteil weiterhin viel Kraft und viel Engagement“, so Fölster.
Stellvertretender Vorsitz
Jürgen Meereis (Grüne) wurde von den OBR-Mitgliedern einstimmig als neuer stellvertretender Vorsitzender gewählt. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, sagte er. Dörte Schnitzler (Grüne), die diese Position bisher ausführte, wird im Januar 2021 in die Ratsversammlung nachrücken und muss ihre Tätigkeit im Ortsbeirat daher aufgeben.
Wenn Lärm krank macht
„Ab halb fünf Uhr morgens kann man nicht mehr schlafen aufgrund des Lieferverkehrs in Richtung Wellsee“, berichtete ein Anwohner aus dem Eisenbahnerviertel die Lage. Hier soll der Lärmaktionsplan mit gezielten Maßnahmen Abhilfe schaffen. Der Ortsbeirat begrüßte die geplanten Maßnahmen des Lärmaktionsplans. Er bat in seiner Stellungnahme allerdings um Prüfung noch weitergehender Schritte bei Überschreitung zulässiger Höchstwerte, da der Lärm „Stress verursacht und die körperliche Unversehrtheit der Anwohner erheblich beeinträchtigt“, wie Jürgen Meereis treffend formulierte. Insbesondere die Anbindung der A21 an das Kieler Stadtgebiet müsse bedacht werden. Eine Beeinträchtigung des Verkehrs solle vermieden, die Auswirkungen auf verkehrsberuhigte Gebiete aber berücksichtigt werden. Der Ortsbeirat bat zudem um eine flächendeckende Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Besonders von Lärm betroffen sind nach dem Lärmaktionsplan im Ortsgebiet die Saarbrückenstraße, der westliche Bereich des Winterbeker Wegs, die Rendsburger Landstraße, der Wulfsbrook, große Teile der Hamburger Chaussee als auch die Neue Hamburger Straße / B 404. In diesen Bereichen soll nach der Vorstellungdes Ortsbeirats ein nächtliches Tempolimit von 30 km/h in der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens gelten. Großer Streitpunkt war der Vorschlag von Jürgen Meereis, das nächtliche Tempolimit auch für den Theodor-Heuss-Ring prüfen zu lassen. „Bei einer solchen Regelung wäre auch der Lieferverkehr betroffen“, gab OBR-Mitglied Báris Yutéri (FDP) zu bedenken. Christian Jopen (SPD) erinnerte daran, dass es sich bei der Stellungnahme zunächst nur um einen Prüfauftrag handele, gab aber auch zu: „Ich finde es gut und wichtig, dass wir den Lärmschutz vorantreiben. Ich habe immer wieder Anfragen von Anwohnern, weil im Bereich des Lärmschutzes nichts geschieht. Die Temporeduzierung ist einfach und kostengünstig“, so der Vorsitzende beschwichtigend. Die Stellungnahme wurde anschließend vom Ortsbeirat mit einer Gegenstimme angenommen.
Rendsburger Landstraße als Fahrradstraße?
Der Vorsitzende berichtete über den derzeitigen Sachstand zur Situation der Rendsburger Landstraße als Fahrradstraße. Nachdem ein Treffen vor Ort lediglich mit drei der ansässigen Gewerbetreibenden stattgefunden hat, stellte der Bauausschuss den Antrag des Ortsbeirats erst mal bis zum Februar 2021 zurück. Nun soll es in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium im Frühjahr ein Format geben, bei dem die verschiedenen Parteien für einen gemeinsamen Austausch zusammenkommen. Nächste OBR-Sitzung Der nächste Termin ist voraussichtlich am Dienstag, dem 19. Januar 2021, um 19.30 Uhr. Der Tagungsort wird wahrscheinlich wieder der Raum D 604 im Neuen Rathaus.
Text: Baade; Foto: ©Frahm