Die Vereinsgeschichte ist gut sichtbar. Vor dem Vereinsheim liegt ein Findling mit der Jahreszahl 1922, aufgestellt zum 50-jährigen Jubiläum. Im Eingangsbereich hängen eine Eichentafel und zwei schwarz-weiß Fotos vom 75-jährigen Stiftungsfest.
Der Kleingärtnerverein (KGV) Kiel-Hassee wurde 1922 auf dem ehemaligen Großen Exerzierplatz am Vieburger Gehölz gegründet. Von der Gründerzeit bis nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die Kohl- und Kartoffelgärten den Familien als Zusatzversorgung. Die ersten 30 Jahre der Vereinsgeschichte spiegeln diese Gartennutzung wider. Mit wachsendem Wohlstand und veränderten Ansprüchen trat die Versorgung zunehmend in den Hintergrund. Die Gärten entwickelten sich mehr und mehr zu Erholungs-, Freizeit- und Ziergärten.
Was sich in den vergangenen Jahrzehnten auch verändert hat, ist das abnehmende Interesse an gemeinschaftlichen Aktivitäten.
Die Zeiten großen Straßenumzüge, Kinderfeste oder auch Skatabende sind längst vorbei. Bezeichnend, dass bei der letzten Jahreshauptversammlung von 670 Mitgliedern gerade mal 25 erschienen sind. Es wird auch immer schwieriger, Aktive für die ehrenamtliche Mitarbeit im Vorstand zu finden.
In diese Gemengelage schlitterte nun das 100-jährige Vereinsjubiläum. Eigentlich ein optimaler Zeitpunkt für eine große Feier. Diese wurde aber bewusst im kleinen Kreis durchgeführt. Eingeladen wurden nur die Obleute und der erweiterte Vorstand. „Ohne Euch geht es nicht“, betonte der KGV-Vorsitzend Siegmund Roeschke bei seiner Festrede. Gewürdigt wurde auch der Ehrenvorsitzende Manfred Schneider, der von 1990 bis vor kurzem im Vorstand tätig gewesen ist.
Etwas Besonderes hat sich der Kleingärtnerverein zum Jubiläum ausgedacht. Er hat ein zwei Meter hohes Insektenhotel bauen lassen. „Das ist eine sehr gute Sache“, so Roeschke. „Das sieht gut aus und bringt auch etwas.“ Wer genau hinschaut, erkennt unten den Hinweis auf das Vereinsjubiläum: „100 Jahre KGV Kiel-Hassee e.V.“ CF