Auf fast fünf Kilometer Länge bietet die Premiumroute Radfahrerinnen und Radfahrern eine größtenteils kreuzungsfreie Trasse und wird schon täglich von mehr als 4.000 Personen genutzt: Die Veloroute 10 stellt jetzt vom Norden in den Kieler Süden freie Fahrt für nachhaltige Mobilität her. Offiziell eröffnet haben sie am 27. September OB Kämpfer und Staatssekretär Rohlfs.
Mit Oberbürgermeister Ulf Kämpfer an der Spitze fand die Premierenfahrt statt. Vom Holstein-Stadion ging es über das Universitätsgelände und dann – weitgehend auf der Trasse der früheren Güterbahn – vorbei am Gewerbegebiet Grasweg, über Gutenbergstraße und Eckernförder Straße hinweg in Richtung Kronshagener Weg und Hasseldieksdammer Weg. Vor dem Kilia-Sportplatz räumten Ulf Kämpfer und Staatssekretär Thilo Rohlfs aus dem schleswig-holsteinischen Verkehrsministerium gemeinsam die letzte Sperre aus dem Weg und gaben den neuen Abschnitt offiziell frei.
„Die Veloroute 10 ist zusammen mit der SprottenFlotte, unserem modernen Rad-Ausleih-System, ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zur Fahrradstadt“, freut sich der Oberbürgermeister. „Sie steht gleichermaßen für Stadt-entwicklung, Verkehrswende und Mobilität“, so Ulf Kämpfer weiter, der sich als passionierter Radfahrer schon auf künftige Touren auf der Veloroute freut. Die jüngste Entwicklung etwa am Grasweg zeige, dass Radmobilität auch Standortvorteil sei, „die Veloroute ist ein Leuchtturm für Kiel.“
Auch für Staatssekretär Rohlfs passt die Veloroute sehr gut in die Zeit: „Wenn wir die Verkehrswende wirklich klimaneutral stemmen wollen, dann sind wir gerade in Städten gut beraten, das Radwegenetz zu einer echten Alternative zum Auto zu machen. Deshalb haben wir als Land auch gern über vier Millionen Euro in die Hand genommen, um die Veloroute zu verwirklichen.“ Rohlfs ermutigte andere Städte im Norden, sich ein Beispiel an Kiel zu nehmen: „Schaut Euch dieses Projekt an.“ Er sehe die Veloroute nicht nur als Leuchtturm für Kiel, sondern für das gesamte Land Schleswig-Holstein.
Hintergrund
Kiel hat bereits seit 1987 einen eigenen Fahrradbeauftragten, 1995 die erste Veloroute im Stadtgebiet in Betrieb genommen. Mittlerweile baut und unterhält Kiel insgesamt 13 Velorouten. Die Nr. 10 als Premiumradroute ist das ambitionierteste Projekt dieser Art. Sie gilt bundesweit als Besonderheit, weil sie komplett innerstädtisch verläuft. Die Schnelltrasse nutzt in weiten Teilen das ehemalige Gleisbett der Güterbahn und die vorhandenen Straßenüberführungen, was die weitgehende Kreuzungsfreiheit mit dem Autoverkehr überhaupt erst ermöglicht. Die Arbeiten an der Veloroute begannen bereits 2012, die Gesamtkosten für die knapp fünf Kilometer langen Trasse liegen bei rund fünf Millionen Euro.
(Foto: Sellhoff)