Immer mehr Abiturienten, aktuell 7.500 Lehrstellen unbesetzt. Margrit Gebel von der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule (FJS) Schreventeich/ Wik ist überzeugt: „Abitur bringt nicht immer mehr!“, und verficht weiter engagiert das duale Ausbildungssystem.
Die Lehrerin und Koordinatorin für Berufsorientierung weiß, wovon sie spricht. Zum elften Mal organisiert sie in diesem Jahr die „BOM“, die Berufsorientierungsmesse an der Gemeinschaftsschule zwischen Kronshagener Weg und Westring. Die schulinterne Veranstaltung ist für die Schüler Pflicht. Nicht ohne Grund ist die FJS für ihr „Profil Berufsorientierung“ als Siegel-Schule ausgezeichnet worden.
„Mehr noch als früher müssen die Jugendlichen sich heute rechtzeitig um ihren Ausbildungsweg kümmern“, sagt Margrit Gebel. Dazu gehöre auch, dass die Eltern aufmerksam seien und Anregungen geben. „Mit unserem ‚Berufsfahrplan‘ schaffen wir ein Angebot, das die Schülerinnen und Schüler auch in die Pflicht nimmt“, ist sich die leidenschaftliche Pädagogin sicher.
Früchte trägt dieses Angebot in jedem Jahr, wenn die intensive Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, Handwerkskammer und IHK sowie zehn Patenbetrieben wieder vielen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz beschert. Zum Fahrplan gehört auch eine zweistufige Praktikum-Teilnahme. Das erste, das „Schnupper-Praktikum“ im 8. Schuljahr dauert eine Woche. Das zweiwöchige Betriebspraktikum ermöglicht dann tiefere Einblicke. „Auch das Ergebnis ‚das ist nichts für mich‘ ist wichtig“, betont Margrit Gebel, „so werden Berufsbilder rechtzeitig geradegerückt.“
Die elfte Berufsorientierungsmesse ist ein zentraler Teil des Zukunftsengagements an der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule. Angefangen hat alles durch halb-privates Engagement aus Lehrer- und Elternschaft mit zuerst 30 teilnehmenden Betrieben, in diesem Jahr werden es voraussichtlich wieder um die 70 Aussteller.
Am 7. Oktober erfahren Schüler und Eltern der FJS wieder viele wichtige Informationen rund um Ausbildungen und Berufsperspektiven. „Ich bin überzeugt vom wichtigen Beitrag der BOM zu unserem Schulprofil“, sagt Margrit Gebel. Und worum sollte es an einer Schule anderes gehen als um die Zukunftschancen der Schüler?
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